Nach der Credit Suisse setzt auch GAM die zusammen mit Greensill verwalteten Fonds vom Handel aus. Das Schweizer Fondshaus geht gar noch einen Schritt weiter als die Grossbank.

GAM setzt nach kurzem Zögern den Greensill Supply Chain Finance Fonds (GGSCF) vom Handel aus. Wie einer Mitteilung des Schweizer Fondshauses vom Dienstag zu entnehmen war, geschieht dies aufgrund der jüngsten Marktentwicklung und den Schlagzeilen rund um die Investments.

Volle Rückzahlung versprochen

Der Asset Manager geht gar noch einen Schritt weiter: Der GAM-Fonds, der Ende 2020 umgerechnet rund 725 Millionen Franken Vermögen verwaltete, wird nach der Schliessung abgewickelt. Dies soll auf ordentlichem Weg geschehen, den Investoren wird die zeitige und volle Rückzahlung ihres Engagements versprochen.

Damit greift GAM härter durch als die Credit Suisse (CS). Die Grossbank hatte am (gestrigen) Montag ihre Greensill-Fonds überraschend vom Handel ausgesetzt. In den vier Fonds verwaltet die CS gemeinsam mit der australischen Greensill mehr als 7 Milliarden Dollar. Aufgrund des Vorgehens der CS steht Greensill Capital Medienberichten zufolge vor der Insolvenz.

Zusammenarbeit endet nach fünf Jahren

Wie GAM schon früher gegenüber finews.ch betonte, sind die Vermögenswerte in den GAM-Vehikeln gesichert. Mit dem Schnitt vom Donnerstag endet auch die seit 2016 andauernde Zusammenarbeit zwischen Greensill und dem Schweizer Asset Manager; der ehemalige GAM-Chef und heutige Financier David Solo hatte die beiden Firmen einst miteinander in Kontakt gebracht.

In der Folge stiegen die Greensill-Fonds zu Kerninvestments in der Palette von GAM auf, brachten den Asset Manager aber 2018 erstmals mit in die Bredouille. Damals musste GAM Fonds mit Verbindung zu Greensill Capital schliessen und wurde in einen Strudel von Geldabflüssen und Verlusten gerissen, die beim Unternehmen heute noch nachwirken.