Der Avaloq-Präsident müsste zwar spätestens nach dem Verkauf an NEC nicht mehr arbeiten (siehe Punkt 1). Doch die Japaner dürften ihn im Unternehmen halten wollen – und auch sonst geht ihm die Arbeit nicht aus. Fernandez hat zahlreiche weitere Projekte am Laufen, wie das Fintech-Startup Crowdhouse, an dem er substanziell beteiligt ist, ein indisches Landwirtschafts- und Nahrungsmittelprojekt, einen Formel-1-Spielsimulator, den er im grossen Stil kommerzialisieren will, und auch noch eine riesige Immobilien-Anlage am Stadtrand von Zürich.
Hinzu kommen seine Sammlung von teuren Sportwagen und seine Leidenschaft für Jazz und Klassische Musik, um ihn auch nach dem Verkauf der von ihm 1998 mitgegründeten Firma Avaloq auf Trab zu halten.
6. Ein Tech-Riese mit tiefen Taschen
Avaloq wird derweil innerhalb des Tech-Universums von NEC eine bislang nicht besetzte Nische einnehmen. Das kann der Schweizer Software-Schmiede zum Vorteil gereichen, denn NEC investiert massiv in die Transformation der Wirtschaft. Die Vision von NEC ist keine andere als die, eine bessere Zukunft zu orchestrieren. Dafür ist Geld vorhanden: NEC hat allein in den letzten zwei Jahren mehrere Milliarden Dollar für Akquisitionen ausgegeben, darunter rund 1,2 Milliarden Dollar fürs dänische IT-Unternehmen KMD. NEC will in Sachen Übernahmen weiterhin aktiv bleiben und Zukäufe aus dem freien Cashflow finanzieren.
7. Ein Mega-Markt zu Füssen
Schon vor zehn Jahren konnte Avaloq mit Nomura Wealth Management einen hochkarätigen Bankkunden aus dem Land der aufgehenden Sonne gewinnen. Mit der geballten Unterstützung der NEC Corporation dürfte dem Schweizer Unternehmen nun der ganze Bankenmarkt Japans zu Füssen liegen. Und das ist nicht unerheblich, da das Land eine lange Finanztradition hat. Einige der ältesten und grössten Geldhäuser der Welt haben ihre Wiege in Japan, wie Mizuho, Mitsubishi Tokyo oder Sumitomo.
Selbst wenn die internationale Bedeutung der Banken Japans in den vergangenen zwanzig Jahren massiv schrumpfte, ist der Binnenmarkt nach wie vor gigantisch.
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