Die UBS hat ihrem ausscheidenden CEO Sergio Ermotti für das Geschäftsjahr 2019 den Bonus deutlich gekürzt. Der zur Grossbank gestossene Iqbal Khan erhielt ein grosszügiges «Antrittsgeschenk».
UBS-CEO Sergio Ermotti hat im vergangenen Geschäftsjahr 2019 12,5 Millionen Franken verdient. Das ist eine stolze Summe, jedoch 1,6 Millionen Franken weniger als im Vorjahr. Aus dem am Freitag veröffentlichten Kompensationsbericht der UBS geht hervor, dass der Bonus für Ermotti gekürzt worden ist.
Belief er sich für 2018 noch auf 11,3 Millionen Franken, gewährte ihm der Verwaltungsrat nun «nur noch» 9,7 Millionen Franken. Die Vergütung sei nun aktionärsfreundlicher, hiess es dazu.
Der Frankreich-Fall
Im Kompensationsbericht wird ausdrücklich auf den Justizstreit mit Frankreich hingewiesen. Die UBS verlor zu Beginn des letzten Jahres den Prozess um Steuervergehen und Geldwäscherei und war mit einer Busse von 4,5 Milliarden Euro bestraft worden. Die UBS ging in Berufung.
Im Bericht heisst es nun, dass 1,5 Millionen Franken von Ermottis gesperrten Boni je nach Ausgang des Verfahrens nicht ausbezahlt werden würden.
Über 8 Millionen für Iqbal Khan
Die UBS legte auch offen, was sie Iqbal Khan, der im Oktober als Co-Wealth-Management-Chef zur Grossbank gestossen war, zum Stellenantritt bezahlt hat: 8,2 Millionen Franken in gesperrten UBS-Aktien. Damit werden die Ausfälle, welche mit dem Stellenwechsel von der Credit Suisse (CS) angefallen wären, kompensiert.
Die UBS gab zudem an, dass ausgeschiedene Konzernleitungsmitglieder auf insgesamt 16,2 Millionen Franken an gesperrten Boni verzichtet haben.
Über 100 Millionen Franken für ein Dutzend
Die neben Ermotti weiteren zwölf Konzernleitungsmitglieder erhielten für das Jahr 2019 gesamthaft 102,1 Millionen Franken ausbezahlt. Im Vorjahr waren es 100 Millionen Franken gewesen. Doch hat sich im Jahresverlauf auch die Anzahl der Top-Manager im Gremium erhöht. Somit hätten die Konzernleitungsmitglieder wie auch Ermotti 14 Prozent weniger verdient als 2018.
Über einigen der Top-Manager schwebt zudem noch der Frankreich-Prozess. Die UBS schreibt, dass die spätere Auszahlung von 7,9 Millionen Franken an gesperrten Bonus-Anteilen an den Ausgang des Justizstreits mit Frankreich geknüpft sei. Betroffen seien jene Konzernleitungsmitglieder, die bereits vor März 2017 im Gremium sassen.