Die Credit Suisse will reichen Kunden mit Franken-Konti eine Gebühr wegen Negativzinsen auferlegen. Vermögende mit Euro-Konti zahlen bereits.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat zwar die Kosten für zu hohe Sichteinlagen der Banken im Zuge des Negativzinsregimes etwas gesenkt. Doch die Cash-Bestände von reichen Kunden auf Schweizer Bankkonti bleiben hoch.
Die Credit Suisse (CS) will darum in Kürze reichen Kunden mit zu hohen Barbeständen auf Franken-Konti eine Gebühr auferlegen. Kunden sollen über den Schritt in Kürze informiert werden, schreibt die Nachrichtenagentur «Bloomberg» mit Verweis auf Quellen in der Bank. Die CS kommentierte den Bericht nicht.
Die Gebühr wird gängige Praxis
Vermögende Kunden mit Barbeständen von über 1 Million Euro müssen bei der CS bereits eine Gebühr von 0,4 Prozent bezahlen. Die UBS hat diesen Sommer eine Gebühr auf Frankenkonti eingeführt. Kunden, welche mehr als 2 Millionen Franken in Bar halten, müssen bezahlen.
Die Erhebung einer solchen Gebühr ist bei einer Reihe von Privatbanken bereits Praxis. In vielen Instituten werden die Kunden jedoch zuerst zu Gesprächen gebeten, um sie zu bewegen, ihre Franken in Aktien oder andere Anlagen zu investieren.
Viele Ökonomen sehen den Grund für den anhaltenden Aufwertungsdruck auf den Franken nicht mehr in der Zinsdifferenz zur Eurozone, sondern im Sicherheitsbedürfnis von Bankkunden, die den Franken als sicheren Hafen nutzen.