Ein Krimineller scheffelte mit Waffen- und Drogenverkäufen im Darknet Millionen. Ein Teil davon landete auf einem Konto in Liechtenstein. Die betreffende Bank fällt nicht zum ersten Mal auf.
Vor rund zwei Jahren überführten US-Strafbehörden den Kanadier Alexandre Cazes, im Darknet eine Handelsplattform für Waffen und Drogen betrieben zu haben. Nun zeigen Gerichtsakten: Cazes hatte ein Konto mit über 3 Millionen Dollar bei der Bank Alpinum in Liechtenstein. Dies berichtete die Zeitung «Liechtensteiner Vaterland».
Die Bank kommentierte dies nicht, ebenso die Liechtensteiner Finanzmarktaufsicht FMA. Die Hintergründe dieses Geldwäschereifalles sind recht bunt. So hatte Cazes gegenüber der Bank Alpinum behauptet, er sei Immobilien- und Bitcoin-Investor.
Bitcoin, Staatsbürgerschaften
Das Geld stamme von seinem Konto bei Bitcoin Suisse in Zug. Mit den Millionen wollte der in Thailand lebendeCazes Staatsbürgerschaften kaufen: Eine von Zypern und eine der Karibik-Insel Antigua. Beratend stand dem Waffen- und Drogenverkäufer dabei die auf Umsiedlungen spezialiserte Gesellschaft Henley & Partners zur Seite.
Der inzwischen im Gefängnis sitzende Cazes hatte mindestens zehn verschiedene Bankkonten, vor allem in Thailand und ein Offshore-Konto bei der Loyal Bank in St. Vincent and the Grenadines. Sie galt über Jahre als letzte Anlaufstelle, wenn alle anderen Banken einen Kunden bereits abgelehnt hatten.
Karibik-Bank liquidiert
Die Zeitung schreibt, Cazes habe unter anderem auch ein Offshore-Konto bei der Loyal Bank auf der Karibikinsel St. Vincent gehabt, die über Jahre als letzte Anlaufstelle für Geldwäscher gegolten habe. Die Bank ist inzwischen liquidiert worden.
Die Bank Alpinum in Vaduz macht damit erneut Negativ-Schlagzeilen: Vor knapp zwei Jahren war ein Millionenbetrug eine leitenden Angestellten des Instituts bekannt geworden. Er zog von Kundenkonten mindestens 10,5 Millionen Franken ab, um seinen Lebensstil zu finanzieren und Drogen zu kaufen.
Die Bankleitung um CEO Stephan Häberle hatte versucht, den Fall vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Wenige Monate später mussten sich drei ehemalige Alpinum-Mitarbeiter vor Gericht wegen Betrugs, Geldwäsche oder Veruntreuung verantworten; es ging um rund 6 Millionen Franken.