Die Aktienkurse von UBS und Credit Suisse kommen nicht vom Fleck. Die Gründe dafür könnten nicht weiter auseinanderliegen, wie finews.ch nach dem Vorliegen der Ergebnisse feststellt.
Was für eine Enttäuschung für Sergio Ermotti und Tidjane Thiam: Die Chefs der UBS und der Credit Suisse (CS) liefern beide auf ihre Weise beständige und zuverlässige Resultate ab. UBS-Chef Ermotti hält seit Jahren das Versprechen von wenig volatilen und mit tiefem Risiko erwirtschafteten Erträgen. Und CS-CEO Thiam hat die meisten Ziele der drei Jahre dauernden Restrukturierung erreicht.
Beide Grossbanken haben die Ausschüttungsquote für die Aktionäre erhöht, die UBS hat gar ein weiteres Aktienrückkaufprogramm angekündigt, die CS hat ihres gestartet – und die Märkte honorieren scheinbar nichts.
Weiterhin unter Buchwert
Zwar haben sich die Kurse der beiden grössten Schweizer Banken im Zuge der breiten Markterholung seit Jahresbeginn etwas verbessert. Doch Vertrauen geniessen die beiden Bankaktien nicht, was sich anhand der jeweiligen Bewertung schonungslos zeigt.
Demnach wird für eine UBS-Aktie an der Börse derzeit nur 90 Prozent ihres eigentlichen Buchwertes bezahlt. Noch tiefer ist das Misstrauen gegenüber der CS, bei welcher das Kurs-Buch-Verhältnis nur gerade 0,7 beträgt.
Völlig verschiedene Gründe
Angesprochen auf den Aktienkurs üben sich die Manager jeweils in den immergleichen Geduldsparolen. Der Markt werde die strategischen Anstrengungen schon noch honorieren. Die Investoren hätten eine falsche Wahrnehmung der eigentlichen Geschäftsmodelle. Der Bankensektor stünde allgemein nicht in der Gunst von Investoren.
Doch einige Kennzahlen-Vergleiche zwischen UBS und CS können Hinweise darauf liefern, dass die Aktienkurse der beiden Grossbanken aus jeweils völlig verschiedenen Gründen nicht vom Fleck kommen.
Global Markets, Global Wealth Management
Bei der CS ist es – wenig überraschend – ihre Handelsabteilung Global Markets. Bei der UBS scheint die Investmentbank den Investoren hingegen weniger Sorgen zu bereiten. Vielmehr scheint es ihr Kerngeschäft, die Vermögensverwaltung zu sein, mit der Anleger nicht zufrieden sind.
Direkte Vergleiche zwischen den beiden Schweizer Rivalen und ihren jeweiligen Geschäftsbereichen sind nur in beschränktem Masse möglich, aussagekräftig können sie dennoch sein.
Ein schrumpfendes Geschäft
Zunächst zum Investmentbanking: Dort führt die CS mit ihrer Global-Markets-Abteilung ein überdimensioniertes Handelshaus, das für die erwirtschaftete Rendite nach wie vor zu viel Kapital bindet. Übers ganze Jahr 2018 belief sich die Eigenkapitalrendite auf 3,1 Prozent, weniger noch als im Vorjahr.
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