UBS-Chef Sergio Ermotti sitzt fester im Sattel denn je. Und doch läuft seine Zeit ab. Verwaltungsratspräsident Axel Weber strebt eine interne Nachfolge an. Doch stellt sich die Frage: Hat er die Planung verpasst?
Mit seinem Investment von 13 Millionen Franken in UBS-Aktien hat CEO Sergio Ermotti nochmals eine Marke gesetzt: Von Rücktrittsgedanken keine Spur – er wird die von Investoren geforderte Aktienstory mit persönlichem Risiko weiterschreiben.
Der Tessiner hat sich ohnehin nie auf ein Rücktrittsdatum festnageln lassen. Doch für den bald 59-Jährigen tickt die Uhr. Spätestens im Jahr 2022, dann läuft auch die Amtszeit von Verwaltungsratspräsident Axel Weber ab, dürfte Schluss sein.
Ermotti will keine Altlasten hinterlassen
Ermotti hätte der UBS dann über elf Jahre lang als Chef gedient; für einen Verschleissjob wie das Führen einer globalen Bank in der schnelllebigen Finanzwelt eine halbe Ewigkeit.
Ihm bleiben also noch knapp drei Jahre an der Spitze der UBS. Und wie aus der Bank zu vernehmen ist, hat Ermotti den Anspruch, seinem Nachfolger eine fitte Bank ohne Altlasten zu hinterlassen.
Webers «hervorragendes Managementteam»
Ermotti wolle den Steuer-Prozess mit Frankreich zu Ende bringen, wie auch den sich anbahnenden Gerichtsstreit in den USA um die RMBS-Hypothekenpapiere. Beide Fälle sind übrigens Altlasten seiner Vorgänger.
Wer aber wird Ermotti beerben? Die Aufgabe der Nachfolgeorganisation liegt bei Weber (Bild unten), der zusammen mit Michel Demaré, David Sidwell und Isabelle Romy im UBS-Verwaltungsrat das Nominationskomittee bildet.
Der 61-jährige Ex-Bundesbanker lässt sich dabei nicht in die Karten schauen, doch hat er bezüglich Ermotti-Nachfolge bereits einmal auf das «hervorragende Managementteam mit vielen Talenten» verwiesen.
Zeit läuft gegen interne Nachfolgelösung
Doch mit den Abgängen von Jürg Zeltner und Andrea Orcel sind Webers Optionen auf einen Ermotti-Nachfolger aus der UBS bereits recht eingeschränkt, was mit einer klareren Planung zu verhindern gewesen wäre. Doch dieser steht womöglich auch Ermotti im Weg, der keinerlei Amtsmüdigkeit zeigt und sich derzeit in einer unangreifbaren Position befindet.
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