Die UBS verliert ihren Chef der Investmentbank Andrea Orcel. Er wird nun Chef einer Grossbank.
Andrea Orcel wird Chef der spanischen Grossbank Santander. Er verlässt somit die UBS per sofort und wird ab kommendem Jahr Chef der spanischen Bank Santander, wie einer Mitteilung vom Mittwochabend zu entnehmen ist. Orcel war seit dem Jahr 2012 Chef der UBS Investmentbank und hat die neue Strategie entscheidend mit geprägt.
Santander teilte per Tweet mit, Orcel werde 2019 den bisherigen Gruppen-CEO José Antonio Álvarez ersetzen. Álavarez wird executive Chairman von Santander Spanien und executive Vice Chairman der Santander Gruppe.
Andrea Orcel appointed Santander Group CEO from early 2019. José Antonio Álvarez will be Santander Spain’s new Executive Chairman and the only Group Vice Chairman with an executive role. pic.twitter.com/LJwm9CrGTC
— Banco Santander (@bancosantander) 25. September 2018
UBS-CEO Sergio Ermotti sagte gemäss Mitteilung, er habe mit Orcel sehr gut zusammengearbeitet, «sowohl als Freund als auch als Berufskollege. Ich gratuliere zu seiner neuen Position und wünsche ihm alles Gute.»
Die UBS wird ihre Investmentbank ab dem 1. Oktober mit einer Doppelspitze führen: Piero Novelli und Robert Karofsky werden Co-Presidents der Investmentbank. Beide werden zudem in der Konzernleitung der UBS Einsitz nehmen.
Umwandlung in die Beraterbank
Für Orcel erfüllt sich mit dem Chefposten bei Santander ein bereits länger gehegter Karrieretraum. Dem Italiener waren bereits verschiedentlich Gelüste auf Topjobs nachgesagt worden, zuletzt auch bei der Unicredit. Sogar auf den Chefposten der UBS soll Orcel schon aspiriert haben.
Der 55-Jährige hat in seinen sechs Jahren bei der UBS die Investmentbank vollkommen umgebaut – vor allem aber auch geschrumpft. Das Modell, welches er mit sehr hohem persönlichen Einsatz implementierte, war das einer Investmentbank, die mit wenig Kapitaleinsatz funktionierte. Orcel forcierte somit das Beratungsgeschäft für M&A und Kapitalmarkttransaktionen.
Zuletzt sehr erfolgreich
Gleichzeitig richtete er die Investmentbank so aus, dass sie vor allem auch Produkte und Lösungen für das in der UBS dominante Wealth Management lieferte.
Seine Anstrengungen zeitigten zuletzt einige Erfolge. War es in den vergangenen Quartalen doch vor allem die Investmentbank gewesen, welche in den UBS-Ergebnissen für positive Überraschungen sorgte.