Mitte Oktober jährt sich die inzwischen historische «UBS-Rettung» zum zehnten Mal. Was ist aus den Akteuren geworden, die damals im Schlaglicht standen?

Am 16. Oktober 2008 erlebte die Schweiz ein Ereignis, das es in diesem Ausmass noch nie in der Geschichte gegeben hatte. Der Bund unterstützte per Notrecht die kriselnde UBS mit 6 Milliarden Franken. Ausserdem übernahm die Schweizerische Nationalbank (SNB) von der Schweizer Grossbank eine Garantie für «faule» Wertpapiere von maximal 62 Milliarden Franken.

Heute lassen sich diese Informationen mit einiger Gelassenheit zu Gemüte führen, weiss man inzwischen doch, dass die konzertierte Aktion schon fünf Jahre später ein grosser Erfolg war und der Bund mit seinem Engagement erst noch einen «schönen» Milliardengewinn erzielte. Doch vor zehn Jahren war alles noch sehr ungewiss, zumal alle Beteiligten absolutes Neuland betraten. Der Rest ist Geschichte.

Doch was ist aus den Protagonisten von damals geworden? finews.ch hat sich auf die Spuren der acht zentralen Personen in dieser Jahrhundert-Krise begeben.

1. John Costas: Der Haudegen

John Costas 507

Sein «Baby» lernte gar nie richtig laufen: Dillon Read Capital Management (DRCM) war der Wunsch von John Costas gewesen, einen Hedgefund unter dem Dach der UBS zu führen. Ein Vehikel, ausgestattet mit rund 3,5 Milliarden Dollar, ausgerüstet mit 120 der besten UBS-Händler. Costas, er hatte zuvor die UBS Investmentbank zu einem der führenden Häuser an der Wall Street aufgebaut, wurde erhört.

Im Jahr 2005 gab die UBS grünes Licht für DRCM – nur um im Frühling 2007 wieder den Stecker zu ziehen. Die Aktiven gingen an die UBS über – zig Milliarden an problembehafteten Subprime-Derivaten. Es heisst, dass ein guter Teil der insgesamt knapp 40 Milliarden Franken, welche die UBS abschreiben musste, aus Costas Büchern stammten. Heute ist der 61-Jährige immer noch im Geschäft. Kürzlich erklärte er im Gespräch mit finews.ch, er führe eine kleine Investmentgesellschaft mit neun Angestellten.