Die Neue Bank, das viertgrösste Bankhaus in Liechtenstein, bekommt einen neuen CEO. Es handelt sich um den 37-jährigen Roman Pfranger. VR-Präsident Hansruedi Köng hat ihn bei der Kaiser Partner Privatbank rekrutiert.
Es war Hansruedi «Housi» Köngs vornehmlichste Aufgabe, einen neuen operativen Chef zu suchen, seit er im April als Präsident der Neuen Bank in Liechtenstein amtiert (finews.ch berichtete).
Nun sind die Würfel gefallen: Der Name des Neuen bei der Neuen lautet Roman Pfranger. Ende Januar tritt er nach einem provisorischen Interregnum von knapp eineinhalb Jahren die Nachfolge von Marcel Lüchinger an, der das Haus im August 2023 verlassen hat, wie seinerzeit auf finews.ch zu lesen stand.
Etabliertes Team
In seiner neuen Funktion kann sich Pfranger auf ein bewährtes und etabliertes Team verlassen: Abgesehen von der CEO-Berufung bleibe die «Besetzung der Geschäftsleitung unverändert», heisst es in einer Medienmitteilung.
Das Gremium bestehe derzeit aus Thomas Hemmerle (Wealth Management), Claudia Jehle-Ospelt (Finance & Services) und Stefan Tschopp (Legal & Compliance), «welche die Neue Bank AG seit August 2023 gemeinsam leiten».
6,8 Milliarden Franken an Assets
Mit Kundengeldern in der Höhe von 6,8 Milliarden Franken ist die Neue Bank das viertgrösste Bankhaus im Fürstentum Liechtenstein. Das Eigenkapital beträgt über CHF 140 Millionen und gewährleistet eine grundsolide Tier-1-Eigenkapitalquote von 27,9 Prozent (Stand: 30.6.2024).
Auch operativ hat die Bank einen guten Lauf. Die Net New Assets im ersten Halbjahr betrugen 196,8 Millionen Franken.
Zukunftsgerichtete Ambition
Gleichwohl verrät die Personalentscheidung auch zukunftsgerichtete Ambition. Laut Verwaltungsratspräsident Köng, der vor seinem Gang nach Vaduz zehn Jahre lang erfolgreich die PostFinance geführt hatte, passe Pfranger «mit seinem stabilen Wertegerüst und seiner hohen Fachkompetenz» sehr gut zur Bank und zu «unseren Plänen für die Zukunft».
Pfranger selbst möchte gemeinsam «mit dem Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung und allen Mitarbeitenden auf den einzigartigen Stärken aufbauen und die weiteren Wachstumsschritte lancieren».
Über 15 Jahre im «Ländle»
Wachstumsimpulse hat Pfranger auch bei seinem vorigen Arbeitgeber gesetzt, der Kaiser Partner Privatbank (ebenfalls in Vaduz), in deren Diensten er seit 2008 stand, davon zehn Jahre lang in leitender Funktion und in den letzten fünf Jahren Mitglied der Geschäftsleitung als Head Private Banking & Investment Solutions. Nach über 15 Jahren in Vaduz ist er ein ausgewiesener Kenner des dortigen Finanzplatzes.
Pfranger gilt als wichtiger Mitarchitekt der jüngeren Private-Banking-Erfolge von Kaiser Partner. Die Bank fiel bei finews.ch in jüngster Vergangenheit durch sehr ansprechendes Wachstum von Gewinn und verwalteten Vermögen auf. Auch bei Markttests wie dem Handelsblatt Elite Report (PDF) und der Fuchs|Richter Prüfinstanz erzielte sie gute Noten.
Aufgewachsen im Bündner Rheintal
Die Lancierung neuer Anlagelösungen wie etwa Privatmarktanlagen trägt ebenfalls die Handschrift von Roman Pfranger.
Der 37-Jährige ist im Bündner Rheintal aufgewachsen und nicht nur in der Region bestens vernetzt. Er ist CFA Charterholder und absolvierte einen MBA an der IE Business School (Madrid) sowie einen Bachelor of Science in Betriebswirtschaft an der Universität Liechtenstein.
Von Isone nach Vaduz
Nach Abschluss der Ausbildung zum Kaufmann hatte er anfänglich bei der Bank Julius Bär in Zürich angeheuert. Seinen Militärdienst absolvierte er in Isone bei den Grenadieren.
Roman Pfranger ist verheiratet und hat seit einigen Monaten einen Sohn.