2. Marcel Ospel: Der Monolith
Sieben Jahre leitete Marcel Ospel im Prinzip aus dem Hintergrund die grösste Bank der Schweiz. Denn nachdem er 2001 die operative Führung an Peter Wuffli abgetreten hatte, betätigte er sich als «aktiver» Verwaltungsratspräsident der UBS – im Chairman's Officer zusammen mit seinen Gefolgsleuten Stephan Haeringer und Marco Suter. Insofern war er massgeblich für den hochriskanten Kurs des Unternehmens verantwortlich. Doch seine grosse Passion fürs amerikanische Investmentbanking erwies sich als fatal.
Bis zur Finanzkrise erwarb die Bank enorme Bestände an zweitrangigen US-Hypotheken, auf denen sie im Zuge der internationalen Liquiditätskrise zwischen den Banken sitzenblieb, und die zu nie dagewesenen Abschreibern zwangen. Ospel ist die grosse, tragische Figur in dieser Krise. Er konnte sich in seinem Amt noch bis im Frühjahr 2008 halten, als er mit der Äusserung «Teil der Lösung zu sein» das Zepter an Peter Kurer weiterreichte.
Seither ist Ospel in der Öffentlichkeit kaum mehr präsent – bisweilen wurde er vom Schweizer Wirtschaftsestablishment sogar geächtet. Der heute 68-jährige Ur-Basler lebt zusammen mit seiner 25 Jahre jüngeren Frau Adriana Bodmer (im Bild oben links), einer Unternehmerin, sowie mit seinen Zwillingen im steuergünstigen Wollerau im Kanton Schwyz. Das Paar investiert in diverse Unternehmen, darunter auch Startups; Bodmer betätigt sich zudem als Verwaltungsrätin.