Diese Transformation haben andere Schweizer Privatbanken längst hinter sich.
Ja, wir vollziehen sie erst jetzt, nachdem zu lange ein anderes Regime in der Bank geherrscht hatte. Was nun folgt, ist in erster Linie Knochenarbeit. Aber die Ausgangslage ist im Prinzip sehr gut.
«Entlassungen wird es geben – die genaue Anzahl wissen wir noch nicht»
Wir haben ein paar tausend Kunden und mit einer Basis von 14 Milliarden Franken an Kundengeldern auch eine kritische Grösse. Das Problem liegt hauptsächlich auf der Kostenseite. Dieses ist mit der notwendigen Disziplin lösbar.
Werden Sie auch Stellen abbauen?
Ja. Wir streben von derzeit rund 300 Beschäftigten bis Ende 2018 einen Headcount von 250 Mitarbeitern an. Den Abbau steuern wir hauptsächlich über die Fluktuation. Entlassungen wird es in einer beschränkten Anzahl geben. Die genaue Anzahl wissen wir noch nicht.
Um zu einer vorherigen Frage zurückzukehren: Wie soll ihre digitale Ausrichtung – abgesehen vom Krypto-Bereich – zu Wachstum verhelfen?
Der Ausbau unserer technologischen Plattform befindet sich noch in einem frühen Stadium. Er muss in den kommenden Monaten noch Formen annehmen, auch was das neue E- und Mobile-Banking angeht.
Wo liegen jetzt die Hauptmärkte der Bank?
Das ist der Grossraum Europa, Grossbritannien, der Nahe Osten, Osteuropa und Russland. Insgesamt sind es noch rund 15 Hauptmärkte, auf die wir fokussieren.
Ein Russland-Team haben Sie an die VP Bank verloren.
Ja. Doch das Geschäft ist nach wie vor substanziell. Namentlich im Krypto-Bereich haben wir eine gute Nachfrage von russischstämmigen Kunden.
Sehen Sie in der laufenden Restrukturierung auch wieder Anzeichen von Wachstum?
Die sind vorhanden. Doch wollen wir keine zu hohen Erwartungen schüren, zumal wir im Private Banking noch einiges an Wiederaufbau-Arbeit leisten müssen. Die Bank war in der Vergangenheit eher produktegetrieben.
Nun müssen wir an der Beraterfront aktiver werden. Wir haben Wachstumsziele definiert. Dies sieht auch die Anstellung neuer Kundenberater vor, und wir schauen uns auch Akquisitionen von Kundengeld an.
Martin Keller ist seit September 2017 CEO der Falcon Private Bank, nachdem er nur wenige Monate zuvor in den Verwaltungsrat gewählt worden war. Davor war Keller bei der Credit Suisse als CEO Asset Management für die Region EMEA tätig sowie Präsident des Verwaltungsrats von Aventicum Capital, einem Joint-Venture der Credit Suisse und Qatar Holding. Weitere Stationen waren der britische Hedgefonds-Anbieter Man Investments sowie die Deutsche Bank und UBS Warburg.
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