3. Jimmy Lee
Der Asiate Jimmy Lee ist sozusagen der Geheimtipp unter den Kandidaten. Der 55-jährige Vollblutbanker blickt auf eine lange berufliche Laufbahn bei diversen Schweizer Banken in Fernost zurück; UBS, Credit Suisse, Clariden Leu – das sind nur ein paar Namen, wo der Singapurer Karriere gemacht hat. Überraschend löste er vor gut zwei Jahren Thomas «Tom» Meier an der Spitze von Julius Bär in Asien ab und hat seither einen makellosen Job gemacht, um das Unternehmen in seinem «zweiten Heimmarkt» weiter auf Erfolgskurs zu halten.
Natürlich wäre es eine Riesenüberraschung, wenn dereinst ein Banker namens Jimmy Lee die Zürcher Traditionsbank an der Bahnhofstrasse führen würde. Doch spätestens seit der Ernennung des französisch-ivorischen Doppelbürgers Tidjane Thiam an die Spitze der Grossbank Credit Suisse weiss man, dass im Swiss Banking nichts unmöglich ist. Und dem weiteren Vernehmen nach wäre Lee offenbar nicht abgeneigt, früher oder später eine Zeit lang von Zürich aus zu arbeiten.
4. Yves Robert-Charrue
Der 44-jährige Banker zählt zu den CEO-Anwärtern, die fast so jung sind wie Boris Collardi selber. Yves Robert-Charrue stünde vermutlich für Kontinuität und Stabilität ein, hat er doch zusammen mit seinem bisherigen Vorgesetzten (Collardi) den Kurs der Bank mitgeprägt. Bei Julius Bär entwickelte er sich zunehmend zum «Mr. Fixit», hatte er doch in acht Jahren nicht weniger als sechs verschiedene Jobs.
In seiner derzeitigen Funktion als Europa-CEO muss er Wachstum in einem stagnierenden Markt erzielen, den die Bank zugunsten Asiens, Lateinamerikas und dem Nahen Osten lange Zeit eher vernachlässigt hatte. Gelingt es Robert-Charrue in absehbarer Zeit, in Europa Erfolg zu haben, hat er gemäss Insidern sehr grosse Chancen als Nachfolger Hodlers Julius Bär mittel- bis langfristig weiterzubringen.
5. Alexander Classen
Der langjährige Banker mit Westschweizer Wurzeln leitet heute das Family Office Bedrock. Doch mit seinem Rüstzeug und seinen Führungsrollen bei so renommierten Firmen wie Pictet, Goldman Sachs und Coutts International wäre der 55-jährige Finanzexperte geradezu prädestiniert, den operativen Top-Job bei Julius Bär zu übernehmen.
Der Name Alexander Classen fällt regelmässig, wenn es darum geht, eine Spitzenposition neu zu besetzen. Mit seinem Naturell und seiner internationalen Erfahrung würde er gut zum Auftritt von Julius Bär passen. Vorläufig soll der den Wachstumskurs von Bedrock beschleunigen und die verwalteten Kundenvermögen auf mehr als 10 Milliarden Franken steigern. Bei der Zürcher Traditionsbanken würde Classen in einer ganz anderen Liga spielen. Das ist verlockend.