Die Aktien von Goldminen-Betreibern gehen durch die Decke und laut Marktbeobachtern ist dies erst der Anfang einer langen Rally. Dennoch ist Vorsicht geboten.
Lange war mit Goldminen-Aktien kein Blumentopf zu gewinnen. Doch seit Mitte Januar 2016 galoppiert der Branchenindex (HUI) von einem Jahreshoch zum nächsten – über 150 Prozent hat er bisher zugelegt.
Angetrieben wird der Sektor vom steigenden Goldpreis, der gut 25 Prozent höher liegt als noch zu Jahresbeginn. Der Vergleich dieser beiden Performance-Zahlen zeigt die eindrückliche Hebelwirkung der Goldminen-Aktien auf das Edelmetall.
Beginn eines Bullenmarktes?
Und die Mehrheit der Marktbeobachter erwartet eine Fortsetzung der Goldrally. Für Joni Teves, Analystin der UBS in London, steht Gold wahrscheinlich in einem frühen Stadium seines nächsten Bullenmarktes, wie auch finews.ch kürzlich berichtete.
Die Anlage-Story ist simpel: Steigt der Goldpreis, dann klettern auch die Margen der Goldpreis-Produzenten und damit die Aktienkurse. Auch wenn Gold auf dem aktuellen Niveau bei gut 1'300 Dollar die Unze verharrt, verdienen die Betreiber in der Regel gutes Geld. Die durchschnittlichen Produktionskosten liegen derzeit bei unter 1'000 Dollar.
Dies zeigt sich auch in den Zahlen der Goldschürfer. So glänzte das US-Unternehmen Newmont Mining, das weltweit zweitgrösste Minen-Unternehmen, diese Woche mit einem unerwartet hohen Halbjahres-Gewinn.
Zwei unterschiedliche Investments
Dennoch ist Vorsicht geboten bei Goldminen-Investments. Denn Goldminen-Aktien sind nicht gleich Gold – Anleger kaufen sich mit Minen-Titeln auch ein Unternehmens-, Währungs- und allenfalls ein Länderrisiko ins Portefeuille. Gerade politische Einflussfaktoren wie die Erteilung oder Verlängerung von Förderkonzessionen oder das Risiko von Enteignungen sind nicht zu unterschätzen.
Und sollte der Goldpreis wieder nach unten drehen, kommen automatisch auch die Goldminen-Aktien wieder unter die Räder. Erinnert sei an die Kurskorrektur des Edelmetalls im Vorjahr von 1'300 Dollar auf gegen 1'000 Dollar. Die Valoren einzelner grosser Minenbetreiber stürzten in der Folge ab, die Rede war von einem Blutbad.
Gold in einem Bärenmarkt?
Dies könnte sich laut John LaForge, leitender Rohstoffstratege bei Wells Fargo, wiederholen. Er sieht Gold in einem Bärenmarkt und prognostiziert eine scharfe Korrektur des Goldpreises um 300 Dollar.
Goldminen-Investments sind also nur eine Kost für risikoaffine Anleger. Und wie bei jeder Anlage gilt auch hier: Gestaffelt einsteigen und ab und an Gewinne mitnehmen.