Die Falcon Private Bank ist in den Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelt. Formell wird die Bank nicht untersucht. CEO Eduardo Leemann sagt, die Transaktionen seien sauber gewesen.
Der Skandal um den mit über 11 Milliarden Dollar überschuldeten malaysischen Staatsfonds und die obskure Rolle des Staatspräsidenten Najib Razak erschüttern das Land in Südostasien – und hat einige Schweizer Banken in Verruf gebracht. Darunter auch die Falcon Private Bank.
Über Schweizer Konten sollen veruntreute Gelder in der Höhe von bis zu 4 Milliarden Dollar geschleust und gewaschen und sodann auf Konten von Beamten in Malaysia sowie den Arabischen Emiraten geflossen sein. Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Falcon ist bisher aber nie offiziell angeschuldigt worden.
Gelder flossen hin und her
Doch soll die Bank unter anderen eine Transaktion über 681 Millionen Dollar abgewickelt haben. Das Geld floss gemäss der malaysischen Staatsanwaltschaft von einem Mitglied der saudischen Königsfamilie auf ein Privatkonto von Staatspräsident Najib und war eine Spende.
Ausserdem war Falcon in Transaktionen zwischen dem Staatsfonds 1MDB und der International Petroleum Investment Co. (IPIC) involviert. IPIC ist die Mehrheitsaktionärin der Falcon Private Bank. Gelder sollen hin und her geflossen sein.
Keinerlei Einmischung der Besitzer
Falcon-CEO Eduardo Leemann nutzte diese Woche bei der Eröffnung neuer Büros in Dubai die Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Gemäss dem «Wall Street Journal» sagte Leemann: «Unsere Besitzer haben sich bisher nie und werden sich auch nie in unser operatives Geschäft einmischen.» Es seien Türen geöffnet worden, aber nicht mehr.
Der Verdacht, dass die Falcon-Besitzer ihre Bank für Transaktionen missbraucht haben, liegt angsichts der enormen Summen auf der Hand. Leemann sagte dazu, das sei tatsächlich ungewöhnlich, aber es käme vor.
Interessante Geschäfte
«Das sind interessante Geschäfte, wir akzeptieren und kontrollieren sie durch unsere internen Prozesse. Da spielt es keine Rolle, ob die Gegenpartei eine Regierung oder ein High-Net-Worth-Kunde ist.»
Die Bank folge jeweils einem genauen Prozess, im Laufe dessen jede Transaktion genau dokumentiert werde. «Wir haben diesen Prozess in allen Fällen durchgeführt, ich spreche nicht allein von 1MDB.» Die Bank verfüge über Kontrollmechanismen die sowohl intern als auch extern und von Regulatoren überprüft würden.
Der Skandal in Malaysia habe bislang keinen negativen Einfluss auf Falcon gehabt.