Das Bundesstrafgericht hat den Direktor der Firma Petrosaudi sowie einen Geschäftspartner zu Freiheitsstrafen von sieben beziehungsweise sechs Jahren verurteilt. Es geht um Unterschlagung von mehr als 1,8 Milliarden Dollar.

Er gilt als einer der grössten Finanzskandale in der Schweiz: der Fall 1MDB. Im Zentrum stehen zwei Manager einer Schweizer Firma.  Sie haben auf einer Yacht vor Cannes ein Joint Venture mit dem malaysischen Staatsfonds 1MDB eingefädelt. Beide Seiten wollten Kapital und Know-how beisteuern: 1MDB gut 1 Milliarde Dollar, die beiden Manager über eine Firma Ölfelder in Turkmenistan. Das Problem dabei: Laut Anklageschrift der Bundesanwaltschaft besass die Firma die Ölfelder gar nicht.

Die beiden Manager sollen einen Teil der Gelder von 1MDB in die Ölförderung investiert haben, die Gewinne jedoch grösstenteils für sich behalten.  Die Bundesstaatsanwaltschaft warf den beiden zudem vor, mehrere hundert Millionen Dollar auf eigene Konten abgezweigt zu haben.

Mehr als 240 Millionen Dollar beschlagnahmt

Am Mittwoch hat das Bundesstrafgericht in Bellinzona den schweizerisch-britischen Geschäftsmann sowie seinen saudisch-schweizerischen Partner wegen Betrugs, Geldwäsche und schwerer Veruntreuung von Geldern zu sieben beziehungsweise sechs Jahren Haft verurteilt.

Das Gericht ordnete zusätzlich an, dass ihre Vermögenswerte, einschliesslich Immobilien in der Schweiz und im Vereinigten Königreich, sowie Beträge auf zahlreichen Bankkonten, insgesamt mehr als 240 Millionen Dollar, beschlagnahmt und an 1MDB zurückgegeben werden.

 Weiterer Schritt zur Wiedergutmachung

«Wir begrüssen das Urteil», sagt ein Sprecher des malaysischen Staatsfonds. Man habe eng mit den Schweizer Strafbehörden zusammengearbeitet. «Wir danken den Schweizer Behörden für ihre gründliche Untersuchung, die zu dieser Verurteilung geführt hat», so der Sprecher.

Der Staatsfonds will nach eigenen Aussagen weiter an Durchsetzungsmassnahmen gegen die an der betrügerischen Unterschlagung von malaysischen Staatsgeldern beteiligten Parteien weltweit ergreifen. «Das heutige Urteil ist ein weiterer Schritt zur Wiedergutmachung», betont der Sprecher.