Die Vergleiche im Libor-Fall machen klar, dass mehrere Kaderleute mitmanipulierten. Die Stellungnahmen von Sergio Ermotti und Axel Weber.
In den Vergleichen mit den Behörden und Regulatoren in Amerika, Grossbritannien und der Schweiz gesteht die UBS ein, dass
- bestimmte Mitarbeitende am Versuch beteiligt waren, die Eingaben für bestimmte Referenzzinssätze zugunsten von Handelspositionen zu manipulieren;
- gewisse Mitarbeitende der Bank mit Angestellten anderer Banken und Cash-Brokern konspirative Absprachen trafen, um bestimmte Referenzzinssätze zugunsten ihrer Handelspositionen zu beeinflussen;
- gewisse Mitarbeitende den für das Einreichen von Libor-Daten zuständigen UBS-Stellen unangemessene Anweisungen erteilten, teilweise motiviert durch den Wunsch, eine unfaire und negative Markt- und Medieneinschätzung während der Finanzkrise zu vermeiden.
Konkret geht es dabei um Yen-Libor, GBP-Libor, CHF-Libor, EUR-Libor, USD-Libor, Euribor und Euroyen-Tibor, wobei sich Art und Umfang des fraglichen Verhaltens je nach Währung stark unterscheiden.
So kommentieren die UBS-Chefs den Fall:
• Sergio Ermotti, Group CEO: «Im Verlauf der Untersuchungen haben wir ein inakzeptables Verhalten von gewissen Mitarbeitenden festgestellt. Dieses Fehlverhalten entspricht nicht den Werten von UBS oder den hohen ethischen Standards, die wir von allen Mitarbeitenden erwarten. Wir haben vollumfänglich mit den Behörden kooperiert sowie entschlossene und geeignete Massnahmen ergriffen, um die Probleme zu beheben sowie unsere Kontrollprozesse und -verfahren zu verstärken.
Wir bedauern dieses unangemessene und unethische Verhalten zutiefst. Kein Gewinn, unabhängig vom Betrag, ist wichtiger als die Reputation der Bank. Wir legen grössten Wert auf integres Geschäftsgebaren.»
• Axel Weber, Präsident des Verwaltungsrats: «Der Verwaltungsrat und ich haben Nulltoleranz für unangemessenes und unethisches Verhalten von Mitarbeitenden. Wir schätzen es, dass UBS von den Behörden für die Qualität unserer Untersuchungen und unserer Kooperation Anerkennung erhalten hat.
Wir freuen uns auch über das positive Echo der Behörden auf die bereits vorgenommenen wichtigen und positiven Veränderungen. Unsere Glaubwürdigkeit gegenüber Kunden, Investoren und Mitarbeitenden ist von zentraler Bedeutung. Daher müssen wir die operative Praxis, die Kultur und das Risikobewusstsein im Unternehmens weiter verbessern.»