Die Nationalbank musste bisher weniger als 10 Milliarden Euro kaufen, um die Euro-Untergrenze im September zu halten, wie die Bank Sarasin berechnete.
Wie viele Devisen die Schweizerische Nationalbank (SNB) im September tatsächlich kaufen musste, wurde noch nicht veröffentlicht. Bekannt ist jedoch, dass die Devisenreserven im September insgesamt um rund 29 Milliarden Franken angestiegen sind.
Nun berechneten die Ökonomen der Bank Sarasin in ihrem Anlaysepapier «SNB in der besten aller Welten», dass die SNB wohl nur gezwungen war, etwas weniger als 10 Milliarden Euro zuzukaufen, um die «präzendenzlose Abwertung» des Franken zu bewerkstelligen.
Hälfte des Devisenanstiegs sind Bewertungsgewinne
So gehe etwa die Hälfte des Anstieges auf Bewertungsgewinne als direkte Folge des schwächeren Frankens zurück. Zudem wurden die Girokonten im Rahmen der Franken-Liquiditätsmassnahme der SNB im September um weitere 10 Milliarden aufgestockt.
Das am häufigsten verwendete Instrument dürften laut den Sarasin-Analysten so genannte Devisenswaps gewesen sein. Diese seien aber mehrheitlich befristeter Natur und dürften folglich nicht den Devisenkäufen zugerechnet werden.
SNB kann Pfeile im Köcher behalten
Da derzeit allein die Spekulationen den Euro auch ohne aktive Devisenkäufe der SNB oberhalb der definierten 1,20-Franken-pro-Euro-Grenze hielten, könne die Notenbank ihre Pfeile weiterhin im Köcher behalten.
Die Sarasin-Ökonomen erachten es deshalb auch als wahrscheinlich, dass die SNB die Untergrenze erhöht, sollten sich die wirtschaftliche Abwärtsrisiken bewahrheiten.
Sie rechnen weiter damit, dass sich die Situation 2012 entspannt: «Bessere Wachstumsaussichten sowie politische Erfolge zur Lösung der Eurokrise dürften die Nachfrage nach Franken im Jahr 2012 dämpfen. Damit wird der Markt den Ausstieg aus den Deviseninterventionen automatisch regeln.»