Die auf den Pharmasektor spezialisierte Beteiligungsgesellschaft BB Biotech hat ihre vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 bestätigt. Beim Blick nach vorn wird mit mehr Aktivität gerechnet. Unsicherheit gebe es in Bezug auf die regulatorischen Rahmenbedingungen in den USA.
BB Biotech hat die Ende Januar vorgelegten vorläufigen Zahlen bestätigt. Nach drei aufeinanderfolgenden Verlustjahren hat das Unternehmen 2024 einen Gewinn von 76 Millionen Franken erzielt (Vorjahr -207 Millionen). Vom Jahresgewinn wurde mit 60 Millionen Franken der Löwenanteil im vierten Quartal erzielt, wie den nun vorgelegten geprüften Zahlen zu entnehmen ist.
Die Gesamtrendite der BB Biotech-Aktie betrug 2024 -13,5 Prozent in Franken und -14,1 Prozent in Euro. Der Innere Wert (NAV) entwickelte sich robuster und stieg im Berichtsjahr um 3,0 Prozent in Franken und 1,7 Prozent in Euro, während er in Dollar um 4,6 Prozent fiel.
Per Jahresende betrug der Abschlag auf den NAV -15,2 Prozent. Bis zum 18. Februar 2025 habe sich der Abschlag auf -10,9 Prozent verringert. Der Verwaltungsrat habe darauf mit einer Kombination aus Aktienrückkäufen und verstärkten Marketingmassnahmen reagiert, um den Shareholder Value nachhaltig zu steigern, heisst es weiter.
Den Aktionärinnen und Aktionären wird eine um 20 Rappen tiefere Dividende von 1.80 Franken je Aktie vorgeschlagen. Dies entspreche einer Dividendenrendite von 5 Prozent.
Positionen verringert
Im vierten Quartal hat sich das Unternehmen von fünf Beteiligungen vollständig getrennt. Das Portfolio umfasst per Ende 2024 26 Positionen. Das Bewertungsmodell und der Investmentprozess seien weiterentwickelt worden, um Kapital noch effizienter zu allokieren.
Der Fokus bleibe auf einem High-Conviction-Portfolio mit langfristigem Anlagehorizont. Gleichzeitig wurde das Investment Management Team gezielt verstärkt, um analytische Tiefe und vor allem im Kernmarkt USA die operative Schlagkraft weiter zu erhöhen, heisst es weiter. Mehrere Positionen haben im 4. Quartal bedeutende klinische und regulatorische Meilensteine erreicht.
Die Gesellschaft erwartet eine strukturelle Erholung des Biotechsektors. M&A werde der wichtigste Treiber im laufenden Jahr sein. Viele Biopharmaschwergewichte müsste ihre Pipelines wieder füllen.
Trump 2.0 und die Folgen
Allerdings gebe es Unsicherheiten mit Blick auf die US-Politik und mögliche Veränderungen bei den regulatorischen Rahmenbedingungen. Die US-Präsidentschaftswahl habe für erhebliche Kursschwankungen an den Märkten gesorgt. Donald Trumps Comeback löste Optimismus bei den Anlegern aus, während die Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister Sorgen weckt.
Grund ist seine Skepsis gegenüber Impfungen und Regulierung. Das könnte Auswirkungen auf die künftigen Entscheidungen der relevanten Behörden FDA, CDC und CMS haben und Risiken bei Zulassungen und Erstattungen mit sich bringen, schrieb BB Biotech. Der Inflation Reduction Act (IRA) und die Medicare-Verhandlungen über Medikamentenpreise würden weiterhin die Biotechbewertungenbeeinflussen. Darum bleibe eine disziplinierte und flexible Investmentstrategie entscheidend.