Auf dem Finanzplatz Schweiz wird so viel wie noch selten über Private Markets gesprochen. Beim Branchenverband Swiss Private Equity & Corporate Finance Association (SECA) fühlt man sich bestätigt: Es liege noch viel mehr drin, sagt dessen Präsident Bernd Pfister und nennt Zahlen.
Wer mit Bernd Pfister über Private Markets sprechen will, sollte sich Zeit nehmen. Denn Pfister weiss viel zu erzählen. Private Markets sind seine Leidenschaft. Er weiss wie kaum ein zweiter Bescheid über die Branche.
An über 150 Transaktionen beteiligt
In den vergangenen 30 Jahren war er in verschiedenen Funktionen an mehr als 150 Transaktionen beteiligt. Zudem hatte er schon über 65 Verwaltungsratsmandate bei börsenkotiert und privaten Unternehmen inne; aktuell ist er bei 18 Vorständen aktiv. Er war in mehreren Vermögensverwaltungsgesellschaften Mitgründer, darunter Invision Private Equity, Aureus Private Equity, Mach Continuations und Paros Capital; bei Letzterer ist er aktuell Managing Director.
Branche wird weiter wachsen
Kein Wunder hat man ihn vor 17 Jahren zum Präsidenten der SECA, der Vertretung der Schweizer Private-Equity-, Venture-Capital- und Corporate-Finance-Branche, ernannt.
Die Vereinigung ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen und zählt heute rund 600 Mitglieder. Damit hat man noch nicht die Spitze erreicht, ist Pfister überzeugt. «Die Branche wird in den kommenden Jahren wachsen», sagt er.
Einstieg in Private Markets einfacher geworden
Es gibt zahlreiche Gründe dafür: Der Bonds-Market bekunden seit dem Ende der Tiefstzins-Phase Mühe, der Public-Market wird global kleiner, zahlreiche Firmen haben sich von den Aktienmärkten zurückgezogen, Private Equity ist gut unterwegs, die Performance solide und der Einstieg einfacher geworden; nur im Bereich Fundraising läuft es zäh. «In der Schweiz könnten beispielsweise in Venture Capital locker 1 bis 2 Milliarden Franken mehr investiert werden», sagt Pfister.
Hierbei hat Pfister insbesondere die jüngere Generation im Visier. Die seien sehr offen und breit interessiert. Dies ist laut Pfister auch wichtig: «Wir kleben vielleicht noch zu sehr an der Vergangenheit.»
Nachwuchsarbeit zahlt sich aus
Seca, die Branchenvereinigung, nimmt sich dem Nachwuchs speziell an. Es gibt eine spezielle Gruppe für Branchenvertreter unter 40. Es gibt ferner spezielle Ausbildungsprogramme. «Man muss nicht extra nach Harvard gehen», sagt Pfister. Nur eines vermittelt der Verband nicht: Investitionstipps. «Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben und daran halten wir fest», betont Pfister.