Die Zinsen für Festhypotheken in der Schweiz sind im November weiter gefallen. Auch mit Blick nach vorn werden tiefere Finanzierungskosten erwartet.
Die publizierten Referenzzinsen für zehnjährige Festhypotheken lagen per 6. Dezember bei 1,55 Prozent, schreibt das Vergleichsportal Comparis in seiner jüngsten Zinsprognose. Ende September lag der Richtsatz noch bei 1,81 Prozent.
Verglichen mit Anfang Jahr seien die Sätze für zehnjährige um 0,71 Prozentpunkte gefallen.
Comparis erfasst dabei die von rund 30 Hypothekarinstituten veröffentlichten Durchschnittszinsen. Demnach sind auch die Refinanzierungskosten der Banken gefallen. Der Zehnjahres-Swap sei seit Jahresbeginn um 0,83 Prozentpunkte auf 0,33 Prozent gefallen. Gleichzeitig ging die Rendite für 10-jährige Bundesobligationen um 0,44 Prozentpunkte auf 0,24 Prozent zurück.
Inflation sinkt schneller als erwartet
«Die Inflation entwickelt sich doch schneller zurück, als zunächst erwartet worden war», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert. «In den stark gefallenen Richtzinsen sind weitere Leitzinssenkungen bereits enthalten.» Bis Ende Juni nächstes Jahr sei mit einer Seitwärtsbewegung der Richtsätze bei den mittel- und langfristigen Festhypotheken zu rechnen.
Auch die Sätze für kürzere Laufzeiten seien in den vergangenen sechs Monaten stetig gefallen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte den Leitzins seit März in drei Schritten jeweils um 25 Basispunkten auf noch 1 Prozent gesenkt. «Die stark gefallenen Richtzinsen für Festhypotheken deuten darauf hin, dass die SNB ihren Zinssenkungszyklus fortsetzt», heisst es weiter. «In den aktuellen Preisen sind bereits mindestens zwei weitere Zinssenkungen enthalten.» Die nächste Zinsentscheidung steht am Donnerstag an.
Die Prognose der Experten sieht die Richtzinsen per Ende Juni 2025 in einer Bandbreite von 1,45 bis 1,65 Prozent. Für fünfjährige Hypotheken werden zwischen 1,30 und 1,45 Prozent erwartet, verglichen mit dem derzeitigen Richtsatz von 1,40 Prozent.
Druck auf Referenzzinssatz
Auch der hypothekarische Referenzzins für Wohnungsmieten werde im kommenden Jahr sinken, schreibt Comparis. Im Dezember war der Durchschnittssatz noch knapp innerhalb der Spanne für den Referenzzins von 1,75 Prozent geblieben.
«Die teils markanten Erhöhungen der Bestandsmieten aus den beiden Erhöhungen des Referenzzinssatzes haben sich nur in sehr bescheidenem Umfang auf die Inflation ausgewirkt», sagt der Experte. Daher sei auch nur mit geringen Inflationseffekten zu rechnen, wenn die Mieter im Nachgang einer Senkung des Referenzsatzes Ansprüche geltend machen.
Höhere Mieten aufgrund der Angebotsknappheit treffen jedoch vor allem Neumieterinnen und Neumieter. «Die insgesamt steigenden Mieten sind und bleiben auch in Zukunft ein bedeutender Inflationstreiber.»