Die Anwälte des wegen Betruges verurteilten Hedgefonds-Gründers Bill Hwang wollen eine Reduktion der auf 18 Jahre festgesetzten Gefängnisstrafe erwirken. Sie argumentieren mit dem Alter und dem Gesundheitszustand des früheren Archegos-Chefs.

Der Gründer von Archegos Capital Management, Sung Kook «Bill» Hwang, wurde zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Er war zwar bereits im vergangenen Sommer wegen Betrug und Marktmanipulation im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des 36-Milliarden-Dollar-Unternehmens von dem Geschworenengericht verurteilt worden. Dass Strafmass wurde jedoch erst jetzt von dem Richter festgesetzt, wie «Bloomberg» berichtet.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftdauer von 21 Jahren beantragt. Die Anwälte von Hwang hatten zunächst probiert eine Gefängnisstrafe ganz zu umgehen, und hatten dann auf 4 bis 5 Jahre plädiert.

«Die Höhe der Verluste, die durch Ihr Verhalten verursacht wurden, ist grösser als alle Verluste, mit denen ich als Richter je zu tun hatte», sagte der Richter bei der Festsetzung der Strafe zum Verurteilten.

Mit Anträgen versuchen die Verteidiger nun eine Reduktion der Gefängnisstrafe zu erreichen und schlagen vor, sie nach Ablauf von elfeinhalb Jahren in Hausarrest umzuwandeln. Als Argumente werden das Alter und der Gesundheitszustand des Verurteilten angeführt. Nur so sei es möglich, dass Hwang in einer Strafanstalt mit niedriger Sicherheitsstufe einsitzen kann.

60 und nicht 32 Jahre alt

In dem Prozess wurden verschiedentlich Parallelen zum Fall Sam Bankman-Fried gezogen, der wegen Milliardenbetrugs zu 25 Jahren verurteilt worden war. Doch der FTX-Mitgründer sei 32 Jahre alt und nicht 60 wie sein Klient, argumentierte Hwangs Verteidiger.

Der Richter räumte den Parteien eine Frist für die Einreichung von Anträgen ein und hat eine Sitzung für den 18. Dezember terminiert.

Es gilt als wahrscheinlich, dass Hwang gegen das Urteil in Berufung gehen wird.