30 Jahre Fisch Asset Management: Der Schweizer Pionier in Sachen Wandelanleihen feierte am Mittwoch sein Jubiläum und sieht goldene Zeiten vor sich. An einer Feier in Zürich spannte das Unternehmen einen weiten Bogen von der US-Politik bis hin zur Willenskraft als Faktor im Risikomanagement.

Der Stichtag von Fisch Asset Management ist der 14. Juli 1994. Am französischen Nationalfeiertag liessen die Gebrüder Pius und Kurt Fisch ihr Unternehmen im Zürcher Handelsregister eintragen. Damals standen die Schweizer Rockband «Züri West» mit ihrem gleichnamigen Album und dem Evergreen «I schänke dr mis Härz» auf Platz eins der Schweizer Hitparade, das Betriebssystem «Microsoft Windows 95» war gerade auf den Markt gekommen und der Browser Netscape das Mass der Dinge.

Heute ist Künstliche Intelligenz, KI, der letzte Schrei. Auf die setzt man auch bei Fisch verstärkt. In diesem Bereich habe man mehrere Projekte am Laufen, betonte Pius Fisch am Jubiläumsanlass vom Mittwoch in Zürich. «Wir sind absolut gut aufgestellt», sagte er. Dies gilt nicht nur in Sachen KI.

Ausbau des Sales und ein Novum

Der Jubilar präsentiert sich im Jubiläumsjahr dynamisch. Fisch Asset Management ist sichtlich bemüht, offensiver aufzutreten. So ist als Novum in der Geschichte des Unternehmens das Bürogebäude aussen auch erstmals angeschrieben. Zuletzt wurde stark in den Vertrieb investiert. Neben der Schweiz sieht Fisch insbesondere auch in Deutschland viel Potenzial. Zudem verspricht man sich einiges in den kommenden Jahren. «Wandelanleihen sind in unsicheren Zeiten der absolute Star», meinte Pius Fisch. Volatil könnte es an den Aktienmärkten in den kommenden Jahren bleiben. Dazu ist auch die geopolitische Lage zu unsicher.

Die Party geht weiter

Der zentrale Treiber im Markt der Wandelanleihen waren schon immer die USA. Laut Martin Naville, dem ehemaligen langjährigen CEO der Swiss-American Chamber of Commerce, zeichnet sich keine Abkühlung ab. «The party goes on», meinte er. Daran wird seiner Ansicht nach auch der Ausgang der US-Wahlen nichts ändern. Ob Donald Trump oder Kamala Harris – «das Wachstum wird unter beiden weiter gehen», sagte er.

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Martin Naville (Bild: zVg)

Und wer macht das Rennen? Naville wagte sich nicht auf die Äste hinaus. «Es wird eng. 400'000 Stimmen in sechs Staaten werden wohl über den Ausgang entscheiden», meinte er sibyllinisch. 

Eine Frage der Willenskraft

Dafür zeigte sich Thorsten Hens vom Swiss Finance Insitute der Universtität in seinem Wirtschaftsausblick umso entscheidungsfreudiger. Er sagt für die USA in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent voraus, für die Europa eines von 0,7 Prozent, für China 5.0 Prozent und die Schweiz eines von 1,7 Prozent.

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Thorsten Hens (Bild: zVg)

Ob er recht behält, wird sich bald zeigen. Wer nichts wage, der habe eh schon verloren, meinte Evelyne Binsack, Grenzgängerin und Berufsbergführerin. Sie beleuchtete in ihrem Referat Risikomanagement aus einer ganz anderen Warte, nämlich jener der Willenskraft. Um Ziele zu erreichen, sei der Wille essenziell. Ihre Erkenntnis dabei: «Wenn sich die äusseren Umstände nicht ändern lassen, dann vielleicht die inneren.»