Die Bewertungen an den Aktien- und Anleihemärkten haben sich erholt. Die hat auch die von Asset Managern Verwalteten Vermögen in diesem Jahr weiter steigen lassen. Sie dürften inzwischen einen Rekordwert erreicht haben. In Europa konnte die Schweiz ihren Platz als drittgrösster Markt verteidigen.
Laut der neuesten Studie der European Fund and Asset Management Association (EFAMA) haben sich bei den europäischen Vermögensverwaltern die bereits in den Vorjahren vorherrschenden Trends fortgesetzt.
Durch die Erholung an den Aktienmärkten in den ersten drei Quartalen 2024 dürfte das gesamte verwaltete Vermögen (AuM) in Europa per Ende September 2024 einen neuen Rekord von 32,7 Billionen Euro erreicht haben, heisst es in der Jahresstudie 2024 des europäischen Branchenverbandes. Seit Jahresbeginn wäre das ein Plus von 9,0 Prozent.
Per Ende 2023 hatten die AuM demnach bei 30,0 Billionen Euro gelegen und damit zum Vorjahr ein Plus von 8,3 Prozent erreicht. Aufgrund der Schwäche an den Aktienmärkten hatten die AuM 2022 noch ein Minus von rund 14 Prozent hinnehmen müssen.
(Grafik: EFAMA)
Der Europäische Markt sei stark durch die Konzentration auf die Finanzzentren London, Paris, Frankfurt und Zürich geprägt, schreibt der Verband weiter. In Europa konzentriert sich die Vermögensverwaltungstätigkeit auf sechs Länder, auf die fast 85 Prozent der Vermögensverwaltungsaktivitäten entfallen. Der grösste Asset Management Standort mit einem Anteil von 35 Prozent per Ende 2023 war demnach Grossbritannien, gefolgt von Frankreich mit 16 Prozent
Schweiz auf Platz Drei
Den dritten Platz konnte demnach mit 3,36 Billiarden Euro oder 11 Prozent Marktanteil die Schweiz vor Deutschland verteidigen (2,99 Billiarden Euro, 10 Prozent Marktanteil). Dahinter folgen die Niederlande und Italien.
Als ein ausschlaggebender Faktor wird dabei neben der Bedeutung der Finanzzentren auch die Grösse der inländischen Sparmärkte gesehen.
(Grafik: EFAMA)
Mit Blick auf Daten aus dem Jahr 2023 verweist die EFAMA auf einige vorherrschende Branchentrends. So sei etwa der Anteil der Investmentfonds an den gesamten AuM in den letzten zehn Jahren fast stetig gestiegen. Das sei auf die hier höhere Aktienallokation zurückzuführen als bei den diskretionären Mandaten. 2023 sei der Anteil der Investmentfonds um weitere 0,3 Prozentpunkte gestiegen.
Anteil Privatkunden wächst
Auch der Trend des wachsenden Anteils an Privatkunden habe sich fortgesetzt. Ihr Anteil an den gesamten AuM stieg von 26 Prozent im Jahr 2019 auf 30,8 Prozent per Ende 2023.
(Grafik: EFAMA)
Grösserer Appetit
Erklärt wird das Wachstum mit einem gestiegenen Appetit der europäischen Privatanleger auf Kapitalanlagen. Sie würden einen grösseren Teil ihres Vermögens in Fonds investieren. Dabei seien börsengehandelte Fonds (ETFs) zunehmend das bevorzugte Anlageinstrument für europäische Haushalte.
Das europäische Asset Management habe einen bedeutenden Anteil an der Finanzierung der europäischen Wirtschaft. Vermögensverwalter hätten Ende 2023 6,4 Billionen Euro an Bonds und rund 3,0 Billionen Euro an Aktien von EU-Unternehmen und -Emittenten betreut. Das entspreche Anteilen von 28 bzw. 27 Prozent.