Der Börsenbetreiber SIX soll ihr Augenmerk auf die Fondsservice-Plattform Allfunds gerichtet haben. An dieser hat sich zeitweilig schon die untergegangene Grossbank Credit Suisse beteiligt.
Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX wird laut einem Medienberichten als Interessentin für die Fondsplattform Allfunds gehandelt. Die SIX erwäge ein Gebot, meldet die Agentur «Reuters» unter Berufung auf Kreise.
Das an der Amsterdamer Börse kotierte Unternehmen soll sich im kommenden Monat mit möglichen Interessenten treffen, heisst es weiter. Kurzfristig sei ein Gebot der SIX allerdings eher unwahrscheinlich.
Probleme bei der Finanzierung
Ein Problem könnte die Finanzierung darstellen. Die SIX musste zuletzt Wertberichtigungen auf ihrer Beteiligung am Zahlungsverkehr-Anbieter Worldline und auf den Goodwill der spanischen Börse BME vornehmen. Für das vergangene Jahr wird ein Verlust von bis zu 1,1 Milliarden Franken erwartet.
Die spanische Fondsservice-Plattform arbeitet aktuell mit den Grossbanken Goldman Sachs und Citigroup an einer strategischen Neuausrichtung. Das habe auch Interesse bei Private-Equity-Firmen geweckt, berichten weitere Quellen von Reuters. Dabei werden Finanzinvestoren wie Advent, Brookfield, CVC oder KKR genannt.
Grosses Interesse in der Finanzwelt
Im vergangenen Jahr hatte bereits die europäische Börsenbetreiberin Euronext 5,5 Milliarden Euro für Allfunds geboten, die Offerte dann aber zurückgezogen.
Die Grossbank Credit Suisse war 2019 durch den Verkauf ihrer eigenen Fonds-Plattform Investlab in den Besitz eines Minderheitsanteils an Allfunds gekommen. 2022 wurde die Beteiligung jedoch verkauft.