Das Private-Assets-Team von Schroders Capital erklärt, warum die Anlageklasse gut positioniert ist, um vom Boom bei künstlicher Intelligenz zu profitieren, und wie neue Marktteilnehmer an längeren Investitionszeiträumen festhalten, obwohl sie mehr Möglichkeiten zum Ausstieg aus Fonds haben.
Die treibende Kraft hinter Innovation und Fortschritt in der Wirtschaft sind heute oft kleine bis mittelgrosse Privatunternehmen. Genau auf diese Art von Firmen hat Schroders Capital ein Auge geworfen, sagte Chief Investment Officer Nils Rode am Mittwoch an dem «Private and Alternative Assets Day» in Zürich.
Die explosionsartige Entwicklung der generativen künstlichen Intelligenz in den vergangen 12 Monaten ist ein Beispiel dafür, wie Innovationen aus diesem Segment den Technologietrend angekurbelt haben, so Rode.
Generative KI steht für Systeme, mit denen auf professionelle und kreative Weise etwa Texte, Bilder, Video oder Audio geschaffen werden können.
Exponentieller Trend
Die schnelle Akzeptanz von ChatGPT habe alle Rekorde gebrochen. «Die Einführung von konkurrierenden Plattformen und von Plug-ins von OpenAI (artificial Intelligence), welche die Integration von Software von Drittanbietern ermöglichen und ChatGPT in ein Betriebssystem verwandeln, geschah innerhalb weniger Wochen». Das hat sich auf viele Unternehmen ausgewirkt, die sowohl für Risiko- als auch für Übernahmeinvestitionen relevant sind, sagte Rode.
Darüber hinaus wird der technologische Wandel in den nächsten fünf Jahren «schneller sein als in den fünf Jahren zuvor, und das wird sich fortsetzen», fügte er hinzu.
Investitionen in Unternehmen aus dem Bereich der alternativen Energien sind auch für den privaten Markt attraktiv, da die Regierungen den Sektor unterstützen, darunter auch die USA, die umfangreiche Subventionen für saubere Energie gewähren.
Globales Netzwerk
Ein weiterer anhaltender Trend sei Indien. Schroders Capital, die ein Vermögen von 91 Milliarden Dollar verwaltet, sieht in der Wirtschaft des Landes die grössten langfristigen Wachstumschancen unter den Schwellenländern der Welt.
Der schnellste Weg für die in London ansässige Investmentgesellschaft, attraktive Investitionen in solchen Märkten zu finden, führt über ihr Netzwerk von mehr als 400 globalen Partnerschaften. «Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern können wir die Beschaffungszeit, die für die Suche nach Geschäften erforderlich ist, von bis zu zwei Jahren auf etwa vier Monate verkürzen. Das erhöht die Einsatzgeschwindigkeit", sagte Tim Boole, Leiter des Produktmanagements.
Rückkaufsrechte stärken
Um der wachsenden Zahl von Anlegern aus dem Bereich der Vermögensverwaltung gerecht zu werden, habe man bei den Fonds ausserdem zusätzliche Rücknahmemechanismen geschaffen. Diese Entwicklung hat das Cash-Management «zum wichtigsten Aspekt nach der Fondsstrategie» gemacht, so Boole weiter.
So habe es seit der Lancierung des «Global Private Equity-Fonds» im Jahr 2019 zahlreiche Gelegenheiten gegeben, bei denen der Appetit der Anleger auf die Ausübung ihrer Rücknahmerechte getestet wurde.
«Doch trotz der Pandemie im Jahr 2020, dem Kriegsausbruch in der Ukraine oder der Gilt-Krise in Grossbritannien im vergangenen Oktober waren die Rücknahmen anhaltend niedrig». Die dreimonatige Kündigungsfrist des Fonds habe auch dazu beigetragen, dass «die Anleger nicht so impulsiv handeln», sagte Boole.