Hotelexperte Carsten K. Rath war in Indien unterwegs und besuchte drei Hotels, die es so in ihrer Art wohl nur im indischen Subkontinent gibt. 

Ich schätze die Hotels der indischen «Taj»-Kette schon seit vielen Jahren.

Meine Reise nach Indien, wo ich in drei «Taj»-Hotels, ja «Taj»-Palästen übernachten durfte, hat mir erneut gezeigt: Diese Hotels sind weltweit einzigartig!

Die Anfänge der Hotelkette «Taj» gehen zurück ins Jahr 1903. Damals eröffnete der Grossindustrielle J. N. Tata das «Taj Mahal Palace» in Mumbai. Es ist bis heute Aushängeschild der «Taj»-Gruppe und eines der bekanntesten Hotels weltweit. Mittlerweile besitzt die Gruppe über 90 Hotels, die meisten davon in Indien. Drei davon schaue ich mir genauer an. 

 1. «Rambagh Palace», Jaipur


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Das «Rambagh Palace» in Jaipur. (Bild: zVg)

Kurz nach Landung meines Singapore-Airlines-Fluges in Delhi geht es gleich weiter Richtung Westen. Mein Ziel: Rajasthan.

Rajasthan ist das «Land der Könige». Der im Nordwesten Indiens gelegene Bundesstaat ist bekannt für seine imposanten Befestigungsanlagen, eleganten Maharadscha-Paläste und die schier endlose Thar-Wüste, die sich bis nach Pakistan erstreckt. 

Die Stadt mit den pinken Häusern

Mein erstes Ziel ist der «Rambagh Palace». Früher die Residenz des Maharadschas von Jaipur, wurde das prachtvolle Gebäude nach der indischen Unabhängigkeit in ein Hotel umgewandelt. Es liegt etwas außerhalb von Jaipur, der Hauptstadt Rajasthans. Jaipur ist bekannt als die Pink City: Seit 150 Jahren sind die Häuser der Altstadt in der traditionellen Farbe des Gastlichkeit gestrichen.  

Ein Aufenthalt im «Rambagh Palace» fühlt sich an wie 1001 Nacht: Überall Marmor, feinste Handarbeiten, Samt und Seide, ein wundervoller Garten im Mogul-Stil …

Ein weiteres Highlight ist das «Suvarna Mahal», ein exzellentes Restaurant, das die ganze Vielfältigkeit der indischen Küche widerspiegelt. Die «Taj»-Hotels sind bekannt für ihre ausserordentliche Gastronomie. Hier, im prächtigen Speisesaal des ehemaligen königlichen Palastes, schmecken Butter Chicken und Garlic Naan noch besser. 

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Im «Suvarna Maha» speisten einst die Maharadschas. (Bild: zVg)

2. «Taj Lake Palace», Udaipur


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Märchenhaft: Das «Taj Lake Palace» in Udaipur. (Bild: zVg)

Begeistert von meinem ersten Palast-Aufenthalt in Rajasthan geht die Reise weiter nach Udaipur, in die White City oder auch die City of Lakes. Tatsächlich liegt Udaipur inmitten mehrerer grosser, künstlicher Seen, die die örtlichen Maharadschas vor mehreren hunderten Jahren schufen. Udaipur ist bekannt für die Eleganz seiner weiss gestrichenen Paläste und marmoren Tempel, die die Ufer der Seen säumen. Und im vielleicht schönsten dieser Paläste übernachte ich: im «Taj Lake Palace».  

Das Hotel liegt auf einer Insel im zentralen Pichola-See und war früher die Sommerresidenz des Maharadschas. 

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Sajjan Niwas, die Grand Royal Suite, im «Taj Lake Palace». (Bild: zVg)

Das edle Dekor, der exzellente Service, das gastronomische Angebot: All dies ist beeindruckend. Aber was mir immer in Erinnerung bleiben wird, ist der Ausblick, der sich mir jeden Morgen auftut: Ringsum der See, an den Ufern die Türme und Balkone der Paläste, dahinter die Kuppeln der vielen Tempel – und all dies wiederum umgeben von der malerischen Aravalli-Gebirgskette. 

Nach Jaipur und Udaipur geht es nun nach Jodhpur. Die Stadt liegt am Rande der immensen Thar-Wüste. 

3. «Umaid Bhawan Palace», Jodhpur


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Das «Umaid Bhawan Palace» in Jodhpur. (Bild: zVg)

Das Hotel «Umaid Bhawan Palace» liegt in Jodhpur, am Rande der Thar-Wüste. Einen Pool gibt es trotzdem.

Hier übernachte ich im «Umaid Bhawan Palace». Der Palast wurde vom Maharadscha Jodhpurs errichtet und nach der indischen Unabhängigkeit an die «Taj»-Gruppe verpachtet. Auch hier komme ich aus dem Staunen kaum raus. Und auch hier sind die Mitarbeiter einfach Weltklasse.  

An dieser Stelle möchte ich Swaroop erwähnen. Er ist der beste Butler, den ich in all meinen Hotelaufenthalten je erlebt habe. Seine Familie steht seit drei Generationen im Dienst des Palastes. Swaroop führt mich durch die endlosen Gänge des Gebäudes und weiss zu jedem Gemälde, zu jedem Zimmer eine Anekdote zu erzählen. 

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Der Pavillon des «Umaid Bhawan Palace». (Bild: zVg)

Marmorsäulen und Rosenblüten: In diesem Pavillon des «Umaid Bhawan Palace» haben schon viele Prominente geheiratet – zum Beispiel Liz Hurley und der indische Millionär Arun Nayar.

Das macht «Taj» für mich so besonders. Toller Wellness-Bereich, hervorragende Gastronomie, edles Dekor – das können viele. Aber dann noch dieser exzellente persönliche Service, all die Liebe zum Detail – das kann nur «Taj»! 

 Grossen Anteil am rapiden Aufstieg der Hotelkette hat sicherlich der CEO Puneet Chhatwal, den ich sehr bewundere. Dank ihm rangieren die «Taj»-Hotels mittlerweile auf gleichen Niveau wie die «Mandarin Orientals», «Amans» und «Four Season». Ja, ich bin begeistert. Und ich freue mich schon auf die Eröffnung des neuen «Taj»-Hotels in Frankfurt Anfang diesen Jahres. Es wird das erste in Kontinentaleuropa sein – aber sicherlich nicht das letzte. 


Als früherer Grandhotelier und Betreiber des Rankings «Die 101 besten Hotels» ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für finews.ch schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.