Nach einem Verbot der Aufsichtsbehörde darf der FC Arsenal keine Werbung mehr für seine Fan-Token machen. Derweil suchen Krypto-Unternehmen als Sponsoren weiterhin die Nähe zur schillernden Fussballwelt.
Die britische Advertising Standards Authority (ASA) hat zwei Anzeigen des Arsenal Football Club für sein kryptobasiertes Fan-Token-Programm verboten, weil sie die Fans über die Risiken von Investitionen in Kryptowährungen in die Irre geführt hätten.
Gemäss einem Bericht von «Financial News» London (Artikel bezahlpflichtig) beanstandete die Aufsichtsbehörde, der Fussballverein habe nicht deutlich gemacht, dass der Wert von Investitionen in die Token steigen oder fallen könne und dass die Kryptoanlagen nicht reguliert seien.
Mit NFT im Verein mitbestimmen
Das Fan-Token-Programm von Arsenal ermöglicht es den Fans, über das NFT-Unternehmen Socios nicht-fungible Token mithilfe der Kryptowährung Chiliz zu kaufen. Der Besitz eines Token verleiht ein Stimmrecht bei Vereinsentscheidungen.
Fan-Token-Programme haben allerdings ihre Tücken, wenn Vereine NFTs für Bilder berühmter Sportmomente an Fans verkaufen und dafür Kryptowährung erhalten. Da der Wert von Kryptowährungen und Token im Mai und Juni in atemberaubender Weise abstürzte, mussten viele normale Kleinanleger schwere Verluste hinnehmen.
Auch Cristiano Ronaldo mischt mit
Kryptowährungen haben in der Fussballwelt in den letzten Jahren in flottem Tempo Einzug gehalten. So haben zwei Vereine aus der Premier-League, Manchester City und Wolverhampton Wanderers, grosse Trikotsponsor-Partnerschaften mit OKX und Astropay angekündigt.
Selbst der Star von Manchester United, Cristiano Ronaldo, tauchte im Juni trotz der Krise in der Branche ebenfalls in die Welt der Kryptowährungen ein und unterzeichnete einen Sponsorvertrag mit der weltgrössten Kryptobörse Binance.
Inter Mailand wartet auf Geld
Mit der Kernschmelze an den Kryptomärkten können allerdings Sponsoren aus diesen Bereichen auch unzuverlässig werden. So ist Inter Mailand anfangs Juli eine Partnerschaft mit Digitalbits eingegangen. Der Blockchain-Anbieter sollte dem italienischen Fussballclub insgesamt 85 Millionen Euro über vier Jahre bezahlen.
Doch schon bei der ersten Überweisung kam es zu Verzögerungen. Laut Medienberichten könnte Inter Mailand nun rechtliche Schritte gegen seinen Hauptsponsor einleiten und den Schriftzug des Unternehmens von den Trikots zu entfernen.