Der Starinvestor Ray Dalio und sein Hedgefonds Bridgewater setzen auf fallende Kurse bei einer ganzen Reihe von europäischen Aktien.
Bereits 2018 und 2020 hatte der US-amerikanische Hedgefonds Bridgewater eine Reihe von Wetten auf fallende Aktienkurse abgeschlossen. Jetzt ist es wieder soweit: Mindestens 6,7 Milliarden Dollar soll das Volumen der Short-Positionen haben.
Die hohe Inflation, Lieferkettenprobleme und die steigenden Zinsen belasten die Konjunktur und dürften in den kommenden Monaten auch auf die Gewinnzahlen von vielen Unternehmen durchschlagen. Zu einer pessimistischen Beurteilung der Konjunktur in Europa ist offenbar auch Starinvestor Ray Dalio gelangt. Sein Hedgefonds Bridgewater hat Short-Positionen für 22 Unternehmen im Volumen von mindestens 6,7 Milliarden Dollar aufgebaut, wie «Reuters» unter Berufung auf den Datenanbieter Breakout Point berichtet.
Banken und Versicherungen
Der Hedgefonds habe Aktien 21 europäischer Firmen «geshortet», wie sich aus den Pflichtveröffentlichungen schliessen lasse. Auf der Short-Liste finden sich Firmen wie die Versicherer Allianz und Axa. Hinzu kämen Banken wie Santander, BBVA, ING oder Intesa Sanpaolo. Die grössten Volumina hätten die Wetten auf einen Rückschlag für die Aktien des Chip-Ausrüsters ASML, des Energiekonzerns TotalEnergies und der Pharmafirma Sanofy.
Laut den Vorschriften in Europa müssen Investoren melden, wenn sie Leerverkäufe von mehr als 0,5 Prozent der Aktien eines Unternehmens tätigen. Da das Shortselling unter dieser Schwelle unter dem Radar bleibt, könnten die gesamten Volumen deutlich höher sein und weitaus mehr Titel betreffen. Zudem könnten die Leerverkäufe auch der Absicherung anderer Transaktionen dienen.
Der Hedgefonds war für Reuters für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen, wie es weiter heisst.