Bei der britischen Finanzaufsicht FCA droht ein Disput um die geplante Neuorganisation der Behörde. Eine Gewerkschaft bereitet nun Kampfmassnahmen vor.
In den vergangenen Jahren hat es in Grossbritannien immer mal wieder Skandale im Finanzsektor gegeben, bei denen Sparer und Anleger Geld verloren haben. Eigentlich ist es Aufgabe der Financial Conduct Authority (FCA), genau dies zu verhindern.
Tausende erhalten weniger Gehalt
Doch was passiert, wenn der Aufseher streikt? Seit dem Brexit von Ende 2020 hat die FCA einerseits noch mehr Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernommen. Andererseits muss der Staat sparen, dies nicht zuletzt aufgrund der hohen Belastungen durch die Corona-Pandemie. Die nun vorgelegten Pläne zur Transformation sehen denn auch Gehaltseinschnitte für die rund 4'200 Beschäftigten vor.
Dagegen wehrt sich nun die Gewerkschaft «Unite». Sie will ihre Mitglieder darüber abstimmen lassen, ob man in dem Lohn-Disput in den Ausstand treten soll, wie der «Guardian» am Montag berichtet.
Auch bei Aufsicht sind Boni ein Aufreger
Die Pläne zur Neuordnung der Gehälter sehen unter anderem die Streichung von Boni vor, was für einige Angestellte Kürzungen von 10 bis 12 Prozent bedeuten würde. Auch die Beschäftigten, die ausserhalb Londons leben, sollen Gehaltseinbussen hinnehmen.
Die FCA sieht die Transformation als gerechtfertigt an und verweist darauf, dass das Gehaltsniveau verglichen mit anderen Behörden hoch sei. Zudem plane man Lohnsteigerungen unterhalb der Management-Stufe von rund 5 Prozent.
Man könne das britische Finanzsystem nicht zum Schnäppchenpreis regulieren, heisst es indes von der Gewerkschaft.