Die Neobank N26 muss eine Busse von 9,2 Millionen Euro zahlen. Dafür lässt die Finanzaufsicht die Einschränkungen fallen.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) beabsichtigt, die seit zweieinhalb Jahren geltenden Wachstumsbeschränkungen für N26 aufzuheben, wie das Handelsblatt berichtet. Dies würde bedeuten, dass das deutsche Fintech in naher Zukunft so viele neue Kunden aufnehmen könnte, wie es möchte.
Allerdings muss das Unternehmen eine Geldstrafe von 9,2 Millionen Euro bezahlen weil die Online-Bank im Jahr 2022 «systematisch verdächtige Geldwäscheberichte verspätet eingereicht» habe, wie die Finanzaufsicht betont.
Opfer des eigenen Erfolgs
Angesichts des rapiden Wachstums von N26 in den vergangenen Jahren stellte die Bafin fest, dass es versäumt hat, seine Prozesse und Kontrollen entsprechend zu entwickeln. Wie finews.ch berichtete, erliess die Bundesbehörde im November 2021 eine Anordnung, die N26's Fähigkeit, neue Kunden aufzunehmen, auf 50‘000 pro Monat zu beschränken, und nannte dabei Mängel im Risikomanagement und Defizite im Kampf gegen Betrug.
Im Dezember 2023 wurde das neue Kundenlimit dann auf 60‘000 erhöht.
Vorwärts und aufwärts
Wenn Banken Grund zur Annahme haben, dass eine Transaktion mit Geldwäsche oder in Verbindung mit Terrorismusfinanzierung stehen, müssen sie die Financial Intelligence Unit (FIU) benachrichtigen. In der Vergangenheit hat N26 dies nicht rechtzeitig getan.
In einer Stellungnahme antwortete die Neobank: «Seit 2022 hat N26 zahlreiche Massnahmen zur Verbesserung der Meldeprozesse implementiert.»
Das Unternehmen gab an, über 80 Millionen Euro in Personal und Technologie investiert zu haben, um den Branchenstandards zur Verhinderung von Finanzkriminalität und Geldwäsche gerecht zu werden.
Nachdem dieses Problem behoben wurde, hat die Bafin beschlossen, dass es an der Zeit ist, N26 für ihre Bemühungen zu belohnen.