Zweitens: Bitcoin Suisse schliesst die Möglichkeit aus, dass Tezos-ICO-Teilnehmer ihre Anlagesumme zurück erhalten. Dies sei so in den ICO-Bedingungen festgehalten worden. Rückzahlungen nach beendetem ICO könnten aus regulatorischen wie auch praktischen Gründen nicht erfolgen. Wenn überhaupt, könne dies nur die Tezos-Stiftung durch eine nachträgliche Veränderung der Bedingungen veranlassen. 

Ein Projekt mit hohen Risiken

Nikolajsen erinnert die Tezos-Investoren deutlich daran, dass sie die ICO-Bedingungen akzeptiert hätte, auch jene von Bitcoin Suisse für die Durchführung der Transaktionen. «Bitcoin Suisse hat klar und deutlich darauf hingewiesen, dass die Teilnahme an diesem Projekt von hohen Risiken begleitet ist».

Mit dem Statement will Nikolajsen offenbar Schadenbegrenzung betreiben, denn der Tezos-Streit droht auch den Ruf von Bitcoin Suisse als Broker des umstrittenen ICO zu beschädigen. In einem Interview mit finews.ch sagte der Krypto-Unternehmer kürzlich, sein Unternehmen habe grosse Mühe, mit traditionellen Banken Geschäftsbeziehungen einzugehen – wohl aus Compliance-Gründen. Bitcoin Suisse gehört einer Selbstregulierungsorganisation an, strebt aber eine Finma-Regulierung an.

ICO-Teilnehmer übten Druck aus

Der Tezos-ICO hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt – auch weil die Abwicklung über eine Schweizer Stiftung offensichtlich den Zweck hatte, mögliche regulatorische Einschränkungen zu umgehen. Den Breitmans wären gemäss den Bedingungen des ICO rund 8,5 Prozent der Einnahmen zugestanden – das sind mehr als 20 Millionen Dollar.

Er sei von Kunden und von ICO-Teilnehmern mehrfach aufgefordert worden, sich öffentlich zu den offenen Punkten rundum die Durchführung des ICO über die Tezos-Stiftung zu äussern, so Nikolajsen. Bitcoin Suisse tue dies nun, wolle sich aber über interne Angelegenheiten bei Tezos nicht äussern. Alle diese Fragen müsse die Tezos-Stiftung beantworten.