Der Umbau der SIX zieht weitere Personalwechsel nach sich. Gerade im Herzstück des Finanzinfrastruktur-Konzerns steht ein Sesseltanz bevor, wie finews.ch erfahren hat.
Mit Jos Dijsselhof erhält die SIX Gruppe einen neuen Chef. Der Niederländer, der zuvor die operativen Geschäfte der europäischen Börse Euronext leitete, wird ab kommendem Januar beim Schweizer Finanzinfrastruktur-Konzern übernehmen.
Zu Sesselwechseln kommt es aber nicht nur an der Spitze. Wie auch finews.ch berichtete, erhält die SIX vier neue Fokus-Sparten. Am Freitag erklärte Präsident Romeo Lacher vor den Medien, dass dies teils auch Änderungen bei der Spartenführung nach sich ziehe.
Wie im Umfeld der Gruppe zu vernehmen war, kommt insbesondere beim traditionellen Herzstück des Unternehmens – der Börse – wohl zu einem Sesseltanz.
Überzählige Börsenchefs
Börse und Nachhandels-Bereich (Post Trading) werden nämlich künftig in einer organisatorischen Einheit zusammengeführt. Neu werden sämtliche Dienstleistungen rund um den Handel von Wertpapieren aus einer Hand angeboten. Für die Börse war bisher Christoph Landis zuständig, für den Nachhandels-Bereich Thomas Zeeb. Einer von den beiden ist überzählig – oder gar beide, wenn Chef Dijsselhof seine eigenen Leute nachzieht.
Robert Jeanbart, der das Datengeschäft leitet, und Zahlungsverkehr-Chef Jürg Weber dürfen sich hingegen ihrer Posten relativ sicher sein. Gleiches gilt für Robert Bornträger (IT) und Daniel Schmucki (Finance & Services).
Derweil ergibt sich aus der neuen Struktur ein spannender Job: Die SIX braucht einen Fachmann für den Aufbau ihrer neuen Innovationssparte.
50 Millionen Franken zu vergeben
Die bestehenden Innovationsaktivitäten der Gruppe sollen in einer gruppenweiten Einheit zusammengefasst werden. Ausserdem wird ein Venture Fund gegründet und mit 50 Millionen Franken ausgestattet, um Innovationen auf dem Finanzplatz Schweiz zu fördern. Dabei sollen insbesondere auch spezifische Dienstleistungen für Aktionäre entwickelt werden. Diese sollen unter Beteiligung der entsprechenden Aktionäre auch an den Markt gebracht werden, wie es hiess.
Nun wird sich zeigen, ob ein Schweizer Fintech-Profi hier das Rennen macht.