Der neue UBS-Investmentbanking-Chef Andrea Orcel hat sich am Montag in London erstmals persönlich an seine Mitarbeiter gerichtet. Weitere Auftritte sind geplant.
In dem Memo, das finews.ch vorliegt, spricht Andrea Orcel (Bild) von einer zukunftsgerichteten Investmentbank, die nun den Erfordernissen der Branche, dem regulatorischen Umfeld und der wirtschaftlichen Realität entspreche und gleichzeitig in die Ambitionen der gesamten UBS hinein passe.
Orcel geht – nicht überraschend – mit UBS-CEO Sergio Ermotti einig, dass man nicht «in allem für alle» tätig sein müsse, um erfolgreich zu sein. In dem, was man tue, müsse man jedoch herausragend sein, so der letzte Woche neu gekürte Chef der UBS-Investment-Bank.
Formulierungen wie die Credit Suisse
Mit dem Blick nach vorn, soll die Investment Bank künftig «client-centric» (ein Begriff, den die Credit Suisse schon seit geraumer Zeit verwendet), «solution-based» und «focused on adding value» sowie «leveraging talent».
Es wird sich noch weisen, ob das bloss leere Phrasen sind, oder wirklich ein Mehrwert dahinter steckt. Interessant im Zusammenhang mit den beiden neuen Geschäftsfeldern «Corporate Client Solutions» und «Investor Client Services» sind wohl folgende Feststellungen:
Klare Vorgaben
Der Bereich Corporate Client Solutions, der namentlich Kundenbetreuung, Fusionsberatung, Kapitalmarktfinanzierungen und -lösungen umfasst, soll rund ein Drittel der Erträge in der Investmentbanking-Division generieren – dies mit 15 Prozent der gemäss Basel III risikogewichteten Aktiven, wie Orcel in seinem Memo ausführte.
Im Gegensatz dazu umfasst der Bereich Investor Client Services alle Handelsgeschäfte sowie die damit verbundene Abwicklung, Partnerschaften im Bereich von Fondsanlagen und Vertrieb für Firmenkunden, institutionelle Anleger sowie für vermögende UBS-Privatkunden im Wealth Management.
Konkret sind damit die Bereiche Aktien- und Devisenhandel sowie das Geschäft mit festverzinslichen Produkten, inklusive Edelmetalle gemeint sowie der Handel mit Zinsinstrumenten und Krediten.
Insgesamt, so Orcel weiter, werde die UBS-Investment-Bank klare, auf Basel III beruhende Ziele haben, die sich wie folgt präsentieren:
- Rendite von mehr als 15 Prozent auf das zugeteilte Kapitel
- Kosten-/Ertragsverhältnis von 65 bis 85 Prozent
- Basel III risikogewichtete Aktiven von weniger als 70 Basispunkten in Schweizer Franken
«Von jetzt an, wird die UBS-Investment-Bank in einer komplett neuen Kategorie zu anderen Finanzinstitutionen sein» so Orcel weiter. «Mit diesem (Geschäfts-)Modell können wir unsere Stärken ausspielen, die Ergebnisse für unseren Kunden maximieren und innerhalb des Konzerns den anderen Bereichen (Wealth Management, Global Asset Management sowie der Schweizer Bank) besser zudienen.»
Weitere Auftritte geplant
Andrea Orcel informierte am Montag das Personal in London persönlich über seine Pläne; weitere Präsentationen sind in nächster Zeit geplant in New York, Zürich und Hongkong. Mit einem leidenschaftlichen Einsatz könne die UBS-Investment-Bank zum bevorzugten Partner für viele Kunden werden und auch ein klarer Benchmark in der Branche, sagte Orcel.