Lombard Odier erzielt Erfolg auf wichtigem Geschäftsgebiet

Die Genfer Privatbank Lombard Odier präsentiert Zahlen für 2024. Das Ergebnis ist erfreulich, vor allem ein Bereich sticht hervor.

Lombard Odier hat in der jüngeren Vergangenheit viel ins Private Banking investiert. Insbesondere nach dem Niedergang der Credit Suisse hat das Institut zahlreiche Berater der einstigen Grossbank akquiriert.

Die Anstrengungen zahlen sich jetzt aus. «2024 war im Bereich Private Banking ein Rekordjahr. Wir konnte viele neue Kunden gewinnen», sagt Hubert Keller, Senior Managing Partner bei Lombard Odier, gegenüber finews.ch. Genauere Angaben macht das Institut nicht.

AuM: Plus von 12 Prozent

Die verwalteten Vermögen (AuM) beliefen sich per Ende Dezember 2024 auf 215 Milliarden Franken, dies entspricht einem Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ist vor allem auf die positive Entwicklung beim Nettoneugeld zurückzuführen sowie auf die Anlageperformance.

Ende Jahr betrugen die Kundenvermögen der Gruppe insgesamt 327 Milliarden Franken, 11 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zinseffekt schenkt ein

Das Betriebsergebnis fiel dagegen mit 1,34 Milliarden Franken 5 Prozent tiefer aus als im Vorjahr. Dies ist in erster Linie auf den Zinseffekt zurückzuführen. Die Bank verdiente im Zinsgeschäft im vergangenen Jahr ein Drittel weniger. Neben den tiefen Zinsen waren die höheren Kosten für Einlagen ein weiterer Grund für die Entwicklung.

Der Betriebsaufwand blieb unverändert bei 1,11 Milliarden Franken. Hier machten sich zum einen die Investitionen in IT, Infrastruktur und Personal bemerkbar. Zum anderen durch den bevorstehenden Umzug an den neuen Hauptsitz fielen zusätzliche Kosten an; Lombard Odier wird in diesem Jahr seinen neuen Sitz direkt ausserhalb der Stadt Genf beziehen und damit alle Einheiten, die über die Stadt verteilt war, zusammenziehen.

Kernkapitalquote von 32 Prozent

All dies führte dazu, dass der Reingewinn für das abgelaufene Geschäftsjahr mit 179 Millionen Franken 19 Prozent tiefer ausfällt.   

Die Bilanz bleibt aber mit einer Bilanzsumme von 14 Milliarden Franken per Ende 2024 stark und liquide. Die Kernkapitalquote war mit 32 Prozent mehr als doppelt so hoch wie von den Aufsichtsbehörden vorgeschrieben.

Vorsichtig optimistisch für 2025

Für das laufende Jahr ist die Bank zuversichtlich. «Auch im Jahr 2025 werden wir uns darauf konzentrieren, für unsere Kunden eine erstklassige Anlageperformance zu erzielen. Die Märkte bleiben zwar volatil, aber wir sind vorsichtig optimistisch; die Aussichten für das Wachstum der US-Wirtschaft und der Weltwirtschaft bleiben solide. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch 2025 unsere Ziele erreichen werden», sagt Hubert Keller.

Die Volatilität hat zwar zugenommen. Doch Lombard Odier stuft das Rezessionsrisiko als gering ein, da der globale Zinssenkungszyklus an Fahrt gewinnt. «Die wichtigsten Notenbanken verlagern die Zinsen im Jahr 2025 weiter vom restriktiven in den neutralen Bereich. Damit dürfte das Wachstum wieder auf das längerfristige Trendniveau zurückkehren», sagt Keller.