Höhere Steuern belasten ZKB-Gewinn
Die Zürcher Kantonalbank war 2024 operativ gut unterwegs. Während der Zinsertrag sank, legte der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zu. Die höhere Steuerlast schlug auf den Reingewinn durch.
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat im Geschäftsjahr 2024 einen Vorsteuergewinn in der Höhe von 1,29 Milliarden Franken erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 3,4 Prozent, wie einer Mitteilung vom Freitag zu entnehmen ist.
Auf Stufe Reingewinn macht sich jedoch die im Jahr 2024 erstmals erhobene OECD-Mindeststeuer bemerkbar. Der Steueraufwand vervielfachte sich auf insgesamt 168 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte er nur bei 7 Millionen Franken gelegen.
Auf die OECD-Mindeststeuer entfallen davon 156 Millionen Franken, die vollumfänglich an den Kanton Zürich fliessen, wie es weiter heisst.
Der Konzerngewinn nach Steuern sank damit um 9,5 Prozent auf 1,12 Milliarden Franken.
Tieferer Zinserfolg
Der Geschäftsertrag ging zum Vorjahr um 3,3 Prozent auf 3,09 Milliarden Franken zurück. Der Brutto-Zinserfolg sank auf 1,74 Milliarden von zuvor 1,87 Milliarden Franken. Damit sei trotz der deutlichen Leitzinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit dem bedeutendsten Ertragspfeiler der Bank ein ansprechender Ertrag erzielt worden, schreibt die ZKB weiter. Während sich die Zinserlöse im Kredit- und Hypothekargeschäft und auch das Volumen erfreulich entwickelten, waren rückläufige Zinserlöse im Passivgeschäft treibender Faktor für den Rückgang.
Der Netto-Zinserfolg ging um 7,7 Prozent auf 1,68 Milliarden Franken zurück, und der Hypothekarbestand wuchs um 5,7 Prozent auf 106,6 Milliarden Franken.
Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft positiv
Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft steigerte den Erfolg um 8,9 Prozent auf 1,02 Milliarden Franken. Dabei erhöhte sich der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft um rund 13 Prozent auf 1,15 Milliarden Franken. Das rekordhohe Ergebnis kam massgeblich durch die in den letzten beiden Jahren stark gestiegenen verwalteten Vermögen bei einem gleichzeitig freundlichen Börsenumfeld zustande, heisst es in der Mitteilung.
Einen deutlichen Rückgang um 15 Prozent auf 353 Millionen Franken verzeichnete die ZKB hingegen beim Erfolg im Handelsgeschäft. Dieses Segment habe erwartungsgemäss nicht an das sehr starke Vorjahr anknüpfen können.
Kundenwachstum und Neugeldzufluss
Das Kundenvermögen per Ende Jahr betrug 520,8 Milliarden Franken und lag damit 15,5 Prozent höher als vor Jahresfrist. Der Netto-Neugeldzufluss belief sich auf 29,8 Milliarden, nach 27,4 Milliarden im Vorjahr.
2024 konnte die ZKB rund 30'900 neue Kundinnen und Kunden gewinnen – unter anderem durch das kostenlose «ZKB Banking», heisst es weiter.
Auf der Kostenseite stieg der Geschäftsaufwand um 3,1 Prozent auf 1,73 Milliarden Franken, und das Aufwand-Ertrags-Verhältnis beläuft sich auf 55,0 Prozent (Vorjahr: 51,8 Prozent).
Weiterer Druck bei Zinsmarge
ZKB-CEO Urs Baumann geht davon aus, dass die Bank trotz der bestehenden Herausforderungen auch 2025 einen ansprechenden Konzerngewinn erwirtschaften kann. «Das makroökonomische Umfeld bleibt herausfordernd. Auf dem Schweizer Bankenplatz gehen wir 2025 von einer zunehmenden Wettbewerbsintensität und steigendem Margendruck aus. Zudem könnte das Zinsniveau, getrieben durch mögliche SNB-Zinssenkungen, die erwarteten Zinserträge mindern», sagt Baumann.