Im neuen Jahr 2025 werden sich bei der UBS die Kostenreduktionen durch die Fortschritte bei der Credit Suisse Integration bereits bemerkbar machen. Beim Abbau des Nicht-Kerngeschäfts ist die Grossbank schneller unterwegs als geplant.

Weitere Migration der Kundendaten, Kostensenkungen und Arbeitsplatzabbau. Das ist der Fahrplan, der bei der Credit-Suisse-Integration für das laufende Jahr ansteht.

Und dabei sieht die UBS weiter finanziellen Spielraum, damit auch die Aktionäre nicht leer ausgehen. Die Dividende wird um 29 Prozent auf 0,90 Dollar pro Aktie angehoben. Für 2025 wird eine weitere Erhöhung um 10 Prozent in Aussicht gestellt. Dies geht den akutellen Zahlen hervor, die die Grossbank am Dienstag veröffentlichte. 

Weiteres Aktienrückkauf-Programm im 2025

Auch Aktienrückkäufe sind geplant. Im ersten Halbjahr sollen eigene Aktien im Volumen von bis zu 1 Milliarde Dollar erworben werden, im zweiten Semester für weitere bis zu 2 Milliarden Dollar.

Das wird jedoch an Bedingungen geknüpft. So müsse die angestrebte harte Kernkapitalquote (CET1) von etwa 14 Prozent aufrechterhalten werden können, die Finanzziele erreicht werden und sich die in der Schweiz geltenden Eigenmittelanforderungen nicht «unmittelbar und wesentlich» ändern.

«Wir haben alle wichtigen Meilensteine für 2024 erreicht und das Integrationsrisiko deutlich verringert, bei einer weiterhin soliden Kapitalposition», lautet das Fazit von CEO Sergio Ermotti zum vergangenen Jahr. In diesem Jahr werde man die nächste Phase der Integration diszipliniert umsetzen. «Wir sind zuversichtlich, dass wir die Integration bis Ende 2026 im Wesentlichen abschliessen, unsere Finanzziele erreichen und unsere Wachstumsinitiativen umsetzen können», so der Bank-Chef weiter.

Die 2024 erreichten Kosteneinsparungen wurden auf 3,4 Milliarden Dollar beziffert. Verglichen mit der gemeinsamen Kostenbasis von UBS und CS aus dem Jahr 2022 wurden damit wie geplant Einsparungen von 7,5 Milliarden Dollar umgesetzt. Damit seien fast 60 Prozent der geplanten Kostenreduktion erreicht.

Noch knapp 109'000 Beschäftigte

Auch beim Personalabbau hat sich die Integration weiter bemerkbar gemacht. Die Zahl der Mitarbeitenden (Vollzeitäquivalent) sank um 4’194 auf 108'648 per Ende Jahr. Kurz nach der CS-Übernahme hatte die kombinierte Grossbank rund 120'000 Beschäftigte.

Die Kundenmigration in der Schweiz soll bis Ende 2025 abgeschlossen werden. Das werde die meisten Kundenkonten sowie sämtlicher Portfolios im Asset Management umfassen. Wenn dies geschehen ist, soll es «erhebliche Kosteneinsparungen freisetzen», wie es weiter heisst.

Ausserhalb der Schweiz wurden bereits rund 90 Prozent der Kundenkonten auf die UBS-Plattformen überführt und in den Buchungszentren Hongkong, Singapur, Japan und Luxemburg ist die Überführungen der Konten von CS-Vermögensverwaltungskunden bereits abgeschlossen.

Kostenziele bestätigt

Die Kostenziele bis Ende 2026 werden bestätigt. Die Kosteneinsparungen im laufenden Jahr sollen rund 2,5 Milliarden Dollar betragen und bis Ende 2026 insgesamt etwa 13 Milliarden Dollar. Dem stehen die veranschlagten integrationsbedingten Aufwendungen von insgesamt rund 14 Milliarden Dollar gegenüber.

Der Abbau des im Bereich Non-Core and Legacy (NCL) zusammengefassten Geschäfts gehe schneller vonstatten als geplant, betont die Bank weiter. Die risikogewichteten Aktiven (RWA) in der Einheit sanken im vierten Quartal um 3 Milliarden Dollar auf 41 Milliarden per Ende Jahr. Im Gesamtjahr betrug der Abbau 33 Milliarden Dollar.

Ausblick ist von Vorsicht geprägt

Beim Ausblick auf den Geschäftsgang ist die UBS etwas vorsichtig und rechnet mit zunehmenden Unsicherheiten und Volatilität. Zwar sei die Anlegerstimmung war im vierten Quartal 2024 nach wie vor positiv gewesen. «Sowohl institutionelle als auch private Kunden waren sehr aktiv in einem Marktumfeld, das im Nachgang der US-Präsidentschaftswahlen von einer höheren Risikobereitschaft geprägt war.» Diese positiven Marktbedingungen hätten sich bis ins erste Quartal 2025 fortgesetzt, gestützt durch wachsenden Optimismus hinsichtlich der Wachstumsaussichten in den USA.

Dennoch könnten die trüben Konjunkturaussichten ausserhalb der USA, die zunehmende Unsicherheit bezüglich Welthandel, Inflation und Politik der Zentralbanken sowie geopolitische Entwicklung, einschliesslich der bevorstehen den Wahlen in Deutschland, das Anlegerverhalten dämpfen.

Die Märkte dürften weiterhin empfindlich auf neue Entwicklungen reagieren – sowohl positive als auch negative, betont die Bank. «In allen Anlageklassen ist daher zeitweise mit erhöhter Volatilität zu rechnen.»

Im ersten Quartal rechnet die Bank mit einen Rückgang des Nettozinsertrags. Die höheren verwalteten Vermögen dürften hingegen die wiederkehrenden Gebühreneinnahmen stützen.