900'000 Kunden hat die Finance-App Revolut in der Schweiz nach eigenen Angaben. Viele von ihnen erhalten derzeit Post mit dem Angebot, von der britischen zur litauischen Einheit zu wechseln. Damit gibt es dann auch Anlageprodukte und eine Schweizer IBAN-Nummer, die von der Postfinance gestellt wird.
«Deine persönliche Schweizer IBAN wartet auf dich », lautet der Betreff eines Emails, das die britische Neobank Revolut derzeit an ihre Kunden in der Schweiz verschickt.
Bereits im vergangenen Oktober hatte sie die Neuerungen kommuniziert, wie finews.ch berichtete: Wer sich bei der litauischen Revolut Bank UAB registriert, erhält neu Zugang zu Anlageprodukten wie Aktien, ETF und Geldmarktfonds. Seit einem Jahr ist die Schweizer Tochtergesellschaft von Revolut, geleitet vom früheren Blackrock-Mann Julian Biegmann, im Besitz einer entsprechenden Finma-Lizenz.
Von Credit Suisse zu Postfinance
Ebenfalls eine Neuerung ist, dass die Kunden der Revolut Bank UAB eine Schweizer IBAN-Nummer erhalten, für welche die Infrastruktur von der Postfinance zur Verfügung gestellt wird.
Viele Schweizer Revolut-Kunden sind allerdings nicht bei der Revolut Bank UAB angesiedelt, sondern bei der britischen Revolut Ltd. Sie mussten ihre Einzahlungen bislang über ein Sammelkonto bei der Credit Suisse tätigen. Anschliessend wurden sie anhand des Zahlungszwecks zugewiesen.
Retail Banking im Blick
Offensichtlich will die Neobank ihre helvetische Kundschaft jetzt mit Nachdruck dazu ermutigen, zum litauischen Ableger zu wechseln: Man solle nicht vergessen, die neue Schweizer IBAN einzurichten «um Unterbrechungen bei deinem Konto zu vermeiden». Die Kunden müssen die Zustimmung zur Verwaltung ihrer Gelder bei Revolut Bank UAB erteilen, deren Geschäftsbedingungen akzeptieren und ihre AHV-Nummer angeben.
Bislang wurde Revolut von Schweizer Kunden aufgrund der vorteilhaften Wechselkurse vor allem als Zahlungsmittel bei Auslandsreisen geschätzt. Mit der aktuellen Offensive wildert die Neobank aber zunehmend auch in anderen Bereichen des Retail-Bankings.
Startschwierigkeiten
Gegenüber finews.ch berichten allerdings etliche Nutzer über Startschwierigkeiten.
So funktionieren zahlreiche Links in dem Revolut-Email nicht. Und wer auf «Schweizer IBAN sichern» klickt, den Zweck der Übung also, wird nicht etwa durch den Wechsel begleitet, sondern bekommt eine Art Fehlermeldung: «Wir verifizieren bereits deine Informationen.»