Die britische Grossbank HSBC strafft ihre Geschäftsbereiche und ernennt zum ersten Mal in ihrer Unternehmensgeschichte eine Frau als Finanzchefin. Die oberste Führungsebene wird deutlich kleiner ausfallen. Für die Schweizer Einheit wird dies keine Auswirkungen haben.

HSBC hat eine umfassende Umstrukturierung in verschiedenen Geschäftsbereichen und Regionen angekündigt. Der neue CEO Georges Elhedery hat damit nach nur wenigen Wochen im Amt ein ehrgeiziges Sparprogramm initiiert.

«Die neue Struktur wird zu einer einfacheren, dynamischeren und agileren Organisation führen, während wir uns auf die Umsetzung unserer strategischen Prioritäten konzentrieren, die unverändert bleiben», schrieb CEO Elhedery laut «Reuters» in einer Nachricht an die Mitarbeitenden.

Als neue Finanzchefin wurde Pam Kaur (Bild unten) berufen. Sie ist seit 2013 bei der Bank und hat zuvor den Bereiche Risiko und Compliance geleitet.

hsbc cfo Pam Kaur
(Bild: HSBC)

«Business as usual» in Genf

Die Schweizer Tochter mit Hauptsitz in Genf, die sich vor allem auf Private Banking and UHNW-Kunden (Ultra High Net Worth) fokussiert, ist von dem organisatorischen Umbau nicht betroffen, wie einen Sprecherin gegenüber finews.ch sagte. «Die Veränderungen werden es uns erleichtern, unser globales Private-Banking-Geschäft in der Schweiz und in der Region weiter auszubauen.»

Die Bank fasst das globale Investmentbanking und Unternehmenskundengeschäft unter der Leitung von Michael Roberts zusammen. Zudem wird der neue Geschäftsbereich International Wealth and Premier Banking geschaffen, der von Barry O'Byrne geleitet wird. Der bisherige Chef der Region MENA Stephen Moss sowie der Europachef Colin Bell verlassen das Unternehmen.

Regional nimmt HSBC eine Ost-West-Trennung des Geschäfts vor. Das bedeutet die Zusammenfassung von Asien-Pazifik und Mittlerer Osten auf der einen Seite und Grossbritannien, Europa und Nord- und Südamerika auf der anderen. Als eigenständige Einheiten bleiben Hongkong und Grossbritannien erhalten.

Das oberste Gremium der Unternehmensführung, das «Key Operating Committee», schrumpft dadurch auf 12 von zuvor 18 Mitgliedern. Konkrete Angaben dazu, wie sich die Reorganisation und die Massnahmen auf der Kostenseite auswirken sollen, macht das Unternehmen nicht.