Die Neue Bank im Liechtensteinischen verliert überraschend ihren Chef. Nun ist der Verwaltungsrat um den Schweizer Finanzwissenschafter Manuel Ammann gefordert.
Marcel Lüchinger, der CEO der liechtensteinischen Neuen Bank, tritt per sofort von seinem Posten zurück. Dies war einer Mitteilung des Unternehmens in Vaduz zu entnehmen.
Laut der Meldung habe sich der 56-jährige Manager entschieden, eine neue Herausforderung ausserhalb der Bank zu suchen. Dem Vernehmen nach hat er die Kündigung eingereicht. Er wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt.
Der Verwaltungsrat um den Präsidenten Manuel Ammann, in der Schweiz bekannt als Finanzwissenschafter an der Universität St.Gallen (HSG) – er wird dort im kommenden Februar Rektor – muss sich demnach auf die Suche nach einem neuen CEO machen. Die aktuelle Geschäftsleitung wird Lüchingers bisherigen Aufgaben interimistisch übernehmen, wie es weiter hiess.
Zuvor bei VP Bank
Der ausgeschiedene Chef hatte den CEO-Posten im September 2021 angetreten, wie damals auch finews.ch berichtete. Zuvor hatte er die Bereiche Family Office und Intermediäre beim Institut geleitet, nachdem er von der Lokalkonkurrentin VP Bank zum Institut gewechselt war.
Unter Lüchinger, der im vergangenen Jahr auch ein Rebranding des Unternehmens in Familienbesitz anführte, war die Neue Bank mit einigem Tempo unterwegs. Im für Privatbanken nicht einfachen Jahr 2022 etwa konnte das Institut einen um 15 Prozent höhere Gewinn von 8,8 Millionen Franken ausweisen. Die verwalteten Vermögen bei der nach eigenen Angaben viertgrössten Bank im «Ländle» sanken leicht auf 5,8 Milliarden Franken.