Kaum angekündigt baut Allianz Global Investors sein Multi-Asse-Team bereits aus. Dies zeigt, wie ernst es dem internationalen Vermögensverwalter in der Schweiz ist.

Bei Allianz Global Investors (AllianzGI) in der Schweiz geht es derzeit Schlag auf Schlag. Anfang Juli wurde der Einstieg ins hiesige Multi-Asset-Geschäft verkündet. Der internationale Vermögensverwalter engagierte dazu mit René Küffer (Leitung), Fabio Fulgieri und Eric Güller ein Trio, welches auf diesem Gebiet reichlich Erfahrung bei der Credit Suisse sammeln konnte.

Und nun die Meldung, dass auch Patrik Schuler der Credit Suisse Nachfolgeorganisation UBS Asset Management den Rücken kehrt und zu Allianz GI an den Stadelhofen in Zürich wechselt, wie finews.ch (Link zum Artikel folgt noch) exklusiv berichtete.

Gut 12 Milliarden Franken verwaltete Vermögen in der Schweiz

Dies bezeugt: AllianzGI meint es ernst mit seinen Asset-Management-Plänen in der Schweiz. «Wir werden hierzulande immer noch ein wenig unterschätzt», sagt Michael Schütze.

Schütze steht seit 33 Jahren im Dienste von AllianzGI, arbeitet seit fünf Jahren in Zürich und zeichnet seit einem Jahr als Country Head Switzerland für die Schweizer Geschäfte beim Vermögensverwalter aus Frankfurt verantwortlich.

Das Unternehmen gehört zum Versicherungskonzern Allianz und verwaltet sowohl Vermögenswerte für Privatanleger und institutionelle Anleger als auch für die Allianz selbst. Das verwaltete Vermögen (AuM) gesamthaft beläuft sich auf 533 Milliarden Euro, für Schweizr Kunden sind es gut 23 Milliarden Euro.

Keine Abschlüsse um jeden Preis

Einen solchen Brand im Rücken zu haben, sagt Schütze, sei ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Doch Schütze, der als Head of Business Development Corporates and Pension Solutions Germany die marktführende Rolle des Unternehmens bei deutschen Firmenkunden ausbaute, weiss, dies ist kein Selbstläufer. Es gilt, die Märkte, in denen man tätig ist, gut zu verstehen. Dies ist auch gemeint, wenn Schütze sagt: «Wir können auch Schwitzerdütsch, Französisch und Italienisch.»

Das bedeutet zuweilen: Geduld an den Tag legen. «Wir sind jetzt nicht die Drückerkolonne, die Abschlüsse um jeden Preis will», sagt er. Das wäre kontraproduktiv, ein solch forsches Vorgehen bliebe nicht ohne Konsequenzen für den Deutschen Vermögensverwalter. Allianz GI strebt stattdessen langfristige Partnerschaften an.

«Wir haben Spass. Wir wollen weiterwachsen»

Das Geschäft hat sich in der Schweiz gut entwickelt. Aber laut Schütze liegt noch mehr drin, insbesondere auch bei den Pensionskassen. «Wir haben mit unseren Angeboten in den Private Markets und Wholesale den 4x4 für dieses Gelände», sagt er.

Durch den Ausbau ist der Personalbestand von AllianzGI in der Schweiz auf 20 Personen angestiegen. Dies muss nicht das Ende sein. Michael Schütze sagt: «Wir haben Spass. Wir wollen weiterwachsen.»