Laut einem neuen Ranking haben die Schweizer Retailbanken im vergangenen Jahr Fortschritte bei ihren digitalen Angeboten gemacht. Die führende Bank punktet auch beim Thema Anlage.
Im Banking steht die Digitalisierung hoch im Kurs. Sie soll nicht nur neue Dienste ermöglichen, sondern auch Kunden anlocken und die Kosten senken.
Nun hat die Hochschule Luzern (HSLU) eine neue Studie zum Thema in Bezug auf die Retailbanken vorgelegt. Dabei hat das Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) in Zusammenarbeit mit dem Banken-Thinktank «E.foresight» die Funktionalitäten der digitalen Angebote unter die Lupe genommen.
Wer vorne liegt
Die Migros Bank konnte dabei im Ranking die meisten Punkte einheimsen. Damit wurde die UBS nach zwei Jahren an der Spitze der jährlich vorgelegten Rangliste verdrängt.
Dahinter hat sich die VZ Depotbank in die Führungsgruppe hochgearbeitet. Die Grossbanken Credit Suisse und die Raiffeisen Gruppe sind etwas abgerutscht. Auch die Postfinance hat sich im Ranking weiter verschlechtert.
Die Listen wurden nach zwei Methoden berechnet. Einmal die ungewichtete Variante, wobei rein das Vorhandensein der insgesamt 103 angefragten Funktionen jeweils einen Punkt brachte, sowie die gewichtete Methode, wobei den Funktionen eine unterschiedliche Bedeutung zugemessen wurde.
Rangliste der digitalsten Retailbanken der Schweiz (ungewichtet/gewichtet, Quelle: HSLU)
Erhebliches Verbesserungspotenzial
Im Vergleich zur letztjährigen Erhebung haben sich 28 der 41 untersuchten Banken verbessert, schreiben die Autoren weiter. In die Bereiche Konto, Karten und Zahlen sei besonders viel investiert worden. Am wenigsten Mittel haben die Banken der Studie zufolge im Bereich «Finanzieren» alloziert.
Es bestünden noch erhebliche Unterschiede zwischen den Retailbanken und ein grosser Nachholbedarf bei den Funktionen, heisst es weiter. Bei der Abdeckung von Funktionen reiche die Bandbreite von 16 bis 74 Funktionen. 23 der 41 untersuchten Banken würden weniger als die Hälfte der Funktionen der Migros Bank bieten. Insgesamt bestehe weiterhin erhebliches Verbesserungspotenzial.