Der frühere UBS- und ING-Chef Ralph Hamers engagiert sich bei einer amerikanischen Wealth-Management-Plattform, die auf Künstliche Intelligenz setzt.

Der frühere UBS-Chef, Ralph Hamers, steigt als Angel Investor und externer Berater bei einem amerikanischen Wealth Manager ein.

Die digitale Vermögensplattform Arta Finance wurde von ehemaligen Google-Mitarbeitern gegründet. Das Unternehmen will es Privatpersonen ermöglichen, im Stil eines Family Office zu investieren. Dabei setze man auf die Verbindung zwischen Finanzexpertise und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Hamers hatte im April 2023 im Zuge der forcierten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS den Chefposten bei der Grossbank nach rund zwei Jahren im Amt geräumt und den Weg für eine Rückkehr von Sergio Ermotti frei gemacht.

Technologie- und Finanzexperten

Mit dem Einstieg als Investor bei der Firma Arta, die an den Standorten Los Angeles und Singapur vertreten ist, schliesst sich Hamers einem Kreis von rund 140 Technologie- und Finanzexperten an, die das Unternehmen unterstützen. Zu den Frühinvestoren zählen auch Eric Schmidt, der ehemalige CEO der Google-Muttergesellschaft Alphabet, oder Mastercard-CEO Michael Miebach.

Arta will zu einer Demokratisierung in der Vermögensverwaltung beitragen und ein niederschwelliges Angebot ohne hohe Mindesteinlagen ermöglichen.

Digitalisierung von Geschäftsmodellen

Die Digitalisierung von Geschäftsmodellen und die Integration von Front-to-Back-Technologie sei immer ein zentraler Schwerpunkt seiner Arbeit gewesen, sagte Hamers zu seinem Engagement. «Bei Arta sehe ich die enorme Chance, dass unglaublich kluge Leute aus der Technologie- und Finanzwelt zusammenkommen, um eine Plattform aufzubauen, die mehr als bereit ist, ihren Platz unter den weltweit führenden Vermögensverwaltern einzunehmen.»

Arta wird von CEO Caesar Sengupta geleitet, einem ehemaligen Vice President bei Google. Das Unternehmen bietet seine Dienste derzeit sogenannten «zugelassenen Investoren» in den USA an. Laut Definition der US-Börsenaufsicht (SEC) sind dies Personen mit einem Nettovermögen von mindestens einer Million Dollar oder einem Jahresgehalt von mindestens 200’000 Dollar.

Tun, was mir Spass macht

Es ist das erste Mal, dass Hamers seit seinem Abgang bei der UBS beruflich wierder ins Rampenlicht tritt. Im Zuge der Chef-Suche bei Schroders war sein Name in Medienberichten als Kandidat gefallen. Sogar bei Julius Bär galt er als möglicher Kandidat.

Hamers ist auch bei anderen Finanztechnologieprojekten involviert, zu denen er aber keine Einzelheiten nennt. Er habe es nicht eilig, in eine Führungsposition zurückzukehren. «Im Grunde genommen habe ich beschlossen, das zu tun, was mir wirklich Spass macht, und zu schauen, was sich ergibt», sagte er.