Gerade hiesige Grossbanken erhöhen ihre Sparzinsen nur zögerlich. Damit könnten sie die Rechnung ohne den Kunden gemacht haben, legt eine neue Umfrage nahe.
Die grossen Zinsunterschiede auf Sparkonten treiben die Schweizerinnen und Schweizer zu anderen Banken: Jede vierte Person will ihr Geld zu einem anderen Institut verschieben, schreibt der Online-Vergleichsdienst Comparis in einer neuen Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Junge und Romands
Der Bericht gründet auf einer laut Comparis repräsentativen Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Innofact im vergangenen Februar bei 1’046 Personen in allen Regionen des Landes durchgeführt hatte.
Vor allem bei jüngeren Sparern und in der Westschweiz nehmen die Fliehkräfte zu. Bei den unter 36-Jährigen plant jede dritte Person einen Wechsel. Und Romands sind deutlich wechselbereiter als Personen in der Deutschschweiz oder im Tessin.
«Die Zinsen zugunsten der Sparenden werden zu zögerlich angepasst, gerade in Zeiten hoher Inflation stösst dies vielen sauer auf», analysierte Comparis. Dies, während die Hypothekarzinsen ungebremst in die Höhe schiessen. Der Vorwurf, die Banken vergrösserten mit der Taktik ihre Marge, liegt seit der Zinswende in der Luft.
Raiffeisen und Kantonalbanken beliebt
Insbesondere der Raffeisen-Gruppe und den Kantonalbanken kann dies aber offenbar wenig anhaben. Laut der Umfrage halten 23 Prozent der Sparerinnen und Sparer den grössten Teil ihres Guthabens bei einer Kantonalbank, gefolgt von Raiffeisen (22 Prozent), Postfinance und UBS (beide jeweils 16 Prozent).