Einer Gruppe von Investoren haben in den USA Schadensersatzforderungen gegen die UBS Financial Services und einen ihrer Finanzberater gestellt. Ein Schiedsgericht der US-Behörde Finra sprach den Anlegern nun eine Entschädigung zu.
Das Finra-Schiedsgericht (Financial Industry Regulatory Authority) hat einer Gruppe von neun Anlegern insgesamt 92,2 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen. Bei dem Streit geht es um Verluste aus einer Short-Selling-Strategie auf Tesla-Aktien, die im Zeitraum September 2019 bis Juli 2020 hohe Verluste eingefahren hat, wie aus dem Finra-Schiedsspruch hervorgeht.
Die Kläger hatten dem Finanzberater und UBS FS vorgeworden, dass sie den Anlegern das Halten der Short-Positionen empfohlen haben, obwohl diese Titel nicht dem Risikoprofil der Kunden entsprochen hätten, schreibt das Internetportal «investmentnews.com».
Insgesamt wurden den neun Anlegern 92,2 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen. Davon sind 69,1 Millionen Dollar Strafschadenersatz für UBS FS.
UBS plant rechtliche Schritte
«Der Schiedsspruch deutet auf erhebliche Aufsichtsprobleme bei der UBS hin», wird ein Kläger-Anwalt in dem Artikel zitiert.
Die UBS sei mit der Entscheidung des dreiköpfigen Schiedsgerichts nicht einverstanden, wird ein UBS-Sprecher zitiert. «Diese erfahrenen Anleger hatten jahrelang mit Gewinn eine aggressive Leerverkaufsstrategie verfolgt und sich erst beschwert, als sie Verluste erlitten hatten», so der UBS-Sprecher. Die UBS werde den Schiedsspruch gerichtlich überprüfen lassen. Der Strafschadenersatz sei nicht mit dem Gesetz vereinbar.
Die Anleger hatten das Verfahren 2021 gegen die UBS und den Finanzberater angestrengt. Der Anlageberater aus Wisconsin arbeitet den Angaben zufolge seit 1984 bei der UBS bzw. ihren Vorgängerfirmen.