Bei der Diskussion um die berufliche Vorsorge komme die Bedeutung der Anlageseite viel zu kurz. Stattdessen verliere man sich in technischen Details. Das sei gefährlich, warnt Adrian Schatzmann, CEO der Asset Management Association Switzerland, im Gespräch mit finews.tv.
Am 22. September 2024 entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über die Reform der Beruflichen Vorsorge (BVG). Die Reform zielt darauf ab, die Finanzierung der 2. Säule zu stärken, das Leistungsniveau insgesamt zu erhalten und die Absicherung von Personen mit tiefen Einkommen sowie Teilzeitbeschäftigten zu verbessern.
Trotz dieser hehren Ziele stellt Adrian Schatzmann, dass gewisse gewerkschaftliche, politisch linke Kreise immer wieder versuchen, die 2. Säule systematisch zu diskreditieren, wie er im Interview mit finews.tv erklärt.
«Linke Kreise wollen eine «Volkspension», also die 1. und die 2. Säule verschmelzen – und das können sie nur, wenn die Akzeptanz der BVG sehr tief ist», sagt der CEO der Asset Management Association Switzerland (AMAS). Darum drehe sich die Diskussion um diese Vorlage so oft nur um die Vermögensverwaltungskosten.
Natürlich müsse die Leistung der Pensionskassen stimmen, und da müsse man auch genau hinschauen, räumt Schatzmann ein, doch gleichzeitig gehe es auch darum, dass die Vorsorgeinstitutionen ihre Risikofähigkeit voll ausnützen würde, zumal es sich dabei um ein Anlagevolumen von mittlerweile 1,3 Billion Franken handle.
Ohne Rendite kein Asset Management
«Eine Mehrrendite 0,5 Prozent macht schon 6,5 Milliarden Franken aus. Damit lassen sich die Kosten problemlos finanzieren», betont der AMAS-Chef Doch dies lasse sich nur mit einer hohen Anlagekompetenz bewerkstelligen.
«Das 3-Säulen-Prinzip der Vorsorge in der Schweiz funktioniert mit einer starken BVG (2. Säule», unterstreicht Schatzmann im Gespräch weiter. Vor diesem Hintergrund sei die Rendite die Lebensader des Asset Management. «Ohne Rendite kein Asset Management», bringt es Schatzmann auf den Punkt.
Anlageseite kommt zu kurz
Unter diesen Prämissen stört sich der AMAS-Chef auch, dass der Fokus in der ganzen Diskussion sich oft nur auf technische Aspekte und Verbindlichkeiten (Kosten) richte. Die Bedeutung der Anlageseite, also des Asset Management, gehe häufig vergessen. Das sei falsch, sagt Schatzmann. Denn: «Jeder dritte Franken, der einbezahlt wird in die Vorsorge, kommt aus der Rendite.»
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