Mit einer Übernahme macht Cembra einen weiteren Schritt zur Umsetzung seiner Strategie, die Palette von eingebetteten Finanzlösungen mit direkt in die Kaufabwicklung von Partnern und Kunden integrierten Zahlungs- und Finanzierungsoptionen zu erweitern.
Das im Konsumkredit-Geschäft tätige Finanzinstitut Cembra hat einen Kaufvertrag zum Erwerb der Firma Byjuno und ihrer Schwestergesellschaft Intrum Finance Services von der Firma Intrum unterzeichnet, wie einer Mitteilung vom Freitag zu entnehmen ist.
Byjuno ist ein Anbieter von Rechnungskauflösungen in der Schweiz mit einem Rechnungsvolumen von 408 Millionen Franken im Jahr 2021 und Forderungen von 39 Millionen Franken per Ende 2021. Der Abschluss der Transaktion wird für das vierte Quartal 2022 erwartet, vorbehaltlich der üblichen Abschlussbedingungen, wie weiter zu erfahren war.
Beliebteste Zahlungsform
Mit dieser Übernahme macht Cembra einen weiteren Schritt zur Umsetzung seiner Strategie, die Palette von eingebetteten Finanzlösungen («Embedded Finance») mit direkt in die Kaufabwicklung von Partnern und Kunden integrierten Zahlungs- und Finanzierungsoptionen zu erweitern.
Zahlung per Rechnung ist in der Schweiz die beliebteste Zahlungsform bei Käufen, die nicht im Laden stattfinden, wobei Rechnungskauflösungen und «Buy now pay later» (BNPL)-Dienste sowohl am traditionellen Verkaufspunkt als auch in Online-Shops an Bedeutung gewinnen. Cembra erwartet in diesem Markt in der Schweiz weiterhin ein zweistelliges Wachstum.
Beschleunigte Strategieumsetzung
Cembra beabsichtigt, die Firma Byjuno und ihre Tochtergesellschaft Swissbilling zusammenzuführen, um einen führenden Anbieter für Rechnungskauflösungen in der Schweiz zu schaffen, mit dem Ziel, attraktive Angebote für Rechnungskauflösungen für On- und Offline-Käufe zu etablieren.
Die Transaktion wird Cembras Strategieumsetzung und Zielerreichung im BNPL-Geschäft beschleunigen. Ohne Berücksichtigung von einmaligen Integrationskosten in Höhe von 4 bis 5 Millionen Franken, die in den Jahren 2022 und 2023 anfallen, erwartet Cembra ab 2023 einen jährlichen zusätzlichen Reingewinn von mindestens 6 Millionen Fanken und das Erreichen des angestrebten Reingewinns von 10 bis 20 Millionen Franken im BNPL-Geschäft bis spätestens 2026.
Kaufpreis 60 Millionen Franken
Der Kaufpreis beläuft sich auf 60 Millionen Franken, und es wird erwartet, dass die Transaktion zum Zeitpunkt des Abschlusses einen Einfluss von etwa 1,0 Prozentpunkten auf die Eigenkapitalquote der Gruppe haben wird.
Cembras positive Geschäftsentwicklung setzte sich im dritten Quartal 2022 fort, wie weiter zu erfahren war. Das Finanzinstitut erwartet für das dritte Quartal 2022 einen Anstieg des Nettoertrags um 3 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode bei einem Anstieg der Kommissions- und Gebühreneinnahmen um 20 Prozent.
Ausblick 2022 intakt
Im Kreditkartengeschäft erwartet Cembra im dritten Quartal 2022 eine Steigerung des Ertrags von 8 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode, unterstützt durch die Markteinführung der neuen Kreditkartenfamilie Certo! seit Juli 2022. Cembra bestätigte am Freitag auch den Ausblick für 2022 und die Mittelfristziele.