Die überraschende und unerwartet kräftige Zinserhöhung der SNB am vergangenen Donnerstag kommt bei immer mehr Bankkunden an. Nun senkt auch die Postfinance die Guthabengebühr.
Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf minus 0,25 Prozent erhöht hat, wirkt sich dieser Schritt auch bei den Gebühren auf höhere Guthaben (zumeist 100'000 Franken) aus, welche die Banken von ihren Kunden kassieren.
Vorgeprescht waren die Glarner Kantonalbank (GLKB) und die WIR Bank, die bereits ein komplettes Ende der Negativzinsen für die Kundschaft verkündet haben. Man erwarte weitere Zinserhöhungen der SNB, weshalb der Schritt sinnvoll sei.
Senkungen auf 0,25 Prozent auf hohe Einlagen haben bereits auch mehreren Kantonalbanken, Credit Suisse, UBS und Raiffeisen angekündigt.
Nun zieht auch die Postfinance nach, die mit rund 3 Millionen Kunden ein Schwergewicht im Private Banking hierzulande ist. Man reagiere auf die Anpassung der SNB und reduziere darum bis spätestens 1. Juli bei betroffenen Kundinnen und Kunden die Guthabengebühr ebenfalls, heisst es in einer Meldung vom Dienstag. Die Schwellenwerte für die Guthabengebühren bei Geschäftskunden würden wie bisher weiterhin individuell berechnet.
Die Postfinance hatte die Guthabengebühren von 0,75 Prozent im Juli 2021 ab einem Kontoguthaben von 100'000 Franken eingeführt. Als Grund für die Einführung wurden damals die anhaltend negativen Marktzinsen und der Druck auf das Zinsdifferenzgeschäft genannt.