Die Credit Suisse ist bei der Abwicklung ihrer Greensill-Fonds einen Schritt weiter – warnt jedoch vor neuen Wertverlusten von Dutzenden Millionen Dollar.
Die Liquidation der im vergangenen März eingestellten Greensill-Fonds hält die Credit Suisse (CS) wie auch ihre Kunden gleichermassen in Atem. Wie die Grossbank am Montag mitteilte, hat sie eine externe Spezialistin angeheuert: Diese bewertet die Bonität von drei Firmen, die den Fonds viel Geld schulden und selber in Schieflage geraten sind.
Es handelt sich dabei um das Konglomerat GFG Alliance des Stahlmagnaten Sanjeev Gupta, um den US-Kohleförderer Blue Stone sowie um Katerra, eine Firma aus dem Portefeuille des japanischen Technik-Konzerns Softbank. Zusammengenommen sind Finanzierungen im Gegenwert von mehr als 2,3 Milliarden Dollar an jene Unternehmen ausstehend. Das entspricht 45 Prozent des Werts der insgesamt in den vier Fonds verbleibenden Schuldpapieren.
Wertabschlag auf Luxemburg-Fonds
Laut der CS ist die Werthaltigkeit jener Anteile unsicher – die Fondsanleger müssen demnach mit Verlusten rechnen. Weiter teilte die Grossbank mit, dass auf einem Finanzierungs-Volumen von 2,8 Milliarden Dollar der in Luxemburg domizilierten Greensill-Fonds ein Wertabschlag (Discount) von 7 Prozent angezeigt ist. Dies entspricht rund 190 Millionen Dollar, um welche der Wert jener Fondsanteile geschmälert wird.
Insgesamt hat die Grossbank bereits 4,8 Milliarden Dollar von ursprünglich mehr als 10 Milliarden Dollar an in den Greensill-Vehikeln blockierten Vermögen zurückgeführt. Weitere 880 Millionen Dollar an liquiden Mitteln liegen inzwischen für künftige Auszahlungen bereit. Dessen ungeachtet werden in den USA auch in Zusammenhang mit Greensill bereits Sammelklagen von Investoren vorbereitet.