Welcher Kundentyp wählt in der Schweiz welche Bank? Im Kampf um Marktanteile dürften die Ergebnisse einer neuen IFZ-Untersuchung aufschlussreich sein.

Mehr als 240 Institute und Bankengruppen kämpfen hierzulande um Kundschaft – doch diese verteilt ihre Gunst nur sehr spärlich. Denn im Durchschnitt pflegen Schweizerinnen und Schweizer nur 2,2 Bankbeziehungen, wie das Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) in einer neuen Studie feststellte.

Ein Viertel der Schweizer Bevölkerung pflege gar nur eine Bankbeziehung, schreibt IFZ-Professor Andreas Dietrich in einem am Montag veröffentlichten Blog-Beitrag.

Umso wichtiger sei es für die Institute, für möglichst viele Kunden die Hauptbank zu sein, und das auch zu bleiben. Dietrich und das IFZ haben anhand einer Umfrage bei 1'200 Personen eruiert, welche Banken bei den bestimmten Kundentypen am ehesten ausgewählt werden.

Klare Geschlechterdifferenz bei Raiffeisen

Am auffälligsten ist dabei die Bankwahl in Bezug auf das Geschlecht. Dabei zeigt sich, dass Frauen den Raiffeisen-Banken gegenüber Männern recht deutlich den Vorzug geben. In der Umfrage haben 28 Prozent der Frauen Raiffeisen als Hauptbank angegeben. Lediglich 20 Prozent der Männer taten dies.

 Frauen Bank

Bei den Kantonalbanken zeigt sich hingegen keine Geschlechterdifferenz. Die Staatsinstitute sind zu 27 Prozent die Hauptbank. Die Grossbanken UBS oder Credit Suisse werden dabei zu 17 Prozent von Frauen als Hauptbank gewählt, zu 20 Prozent von Männern. Recht deutlich fällt auch bei der Postfinance die Wahl der Geschlechter aus. Zur Postbank pflegen 13 Prozent Frauen und 17 Prozent der befragten Männer eine Hauptbank-Beziehung.

Auch Generation Z wählt Raiffeisen

Raiffeisen sticht in der Umfrage nochmals hervor: Die Genossenschaftsbank ist klar das Institut der Wahl für die Generation Z. 40 Prozent der Schweizer im Alter von 6 bis 24 Jahren sind Raiffeisen-Kunden der ersten Stunde. Hingegen kann Raiffeisen nicht spezifisch als Bank der Rentner gelten. Der Marktanteil dieser Kundengruppe ist mit 20 Prozent klar tiefer als bei den Kantonalbanken mit 30 Prozent.

Generation Bank

Über alles gesehen sind die Kantonalbanken die Institute mit dem grössten Anteil an Hauptbeziehungen, nämlich 27 Prozent. Dicht darauf folgen die Raiffeisenbanken mit 24 Prozent Marktanteil und die Grossbanken mit 19 Prozent.

Hauptbankbeziehung

Für 15 Prozent der Schweizer ist die Postfinance die Hauptbank. Damit zeigt sich: Bei rund 2,7 Millionen Schweizer Kunden (Stand Ende 2019) ist die Postfinance die Bank der Wahl für eine Zweibanken-Beziehung.